Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Wichtig ist eine Tetanusspritze, die haben sie in der hauseigenen Apotheke.

   Nach wenigen Minuten ist Susanne zurück und legt alles auf den Tisch. Niemand beachtet uns, das war immer so. Es ist bezeichnend, daß sich von den Verantwortlichen des Unternehmens, einschließlich Dr. Groß, niemand um mich kümmert. Um mich, das verletzte Versuchsobjekt. Getestet und weggeworfen.

Einige wissen, daß sich Susanne täglich in meinen Käfig wagt, ohne Schaden zu nehmen, es stört sie nicht. Nicht einer sieht, daß ich mich selbst verarzte, niemand wird gewahr, daß dies mit einer Routine geschieht, in der Praxis tausendfach bewährt. Nur Susanne schaut mir fasziniert zu.

Erneut überkommt mich ein ungewöhnliches Déjà vu. Mir ist, als behandle ich nicht mich, sondern einen anderen, einen gewöhnlichen Patienten. Nicht meine eigene Verletzung ist es, sondern irgendeine neutrale, eine fremde. Wäre da nicht das permanente Schmerzempfinden, ich würde keine Verbindung herstellen zwischen mir und der Verletzung.

   Es gelingt uns nicht, auf meinem dichten Fell einen Verband anzulegen, der nicht sofort wieder verrutscht, daher bleibt die Wunde nach der Behandlung unverbunden. Wenn ich den Unterarm einige Tage schone, ist er wie neu. Darüber habe ich völlig vergessen, daß sich auch im Oberarm noch immer ein kleines Loch befindet.

Susanne ist richtig aufgewühlt, sie hat die Szene mit dem Kampfhund noch nicht überwunden. Wieder und wieder schaut sie mir ins Gesicht, prüft, ob mit meiner Psyche alles in Ordnung ist.

„Als du den Hund gegen die Gitterstäbe geworfen hast“, beginnt sie leise zu sprechen, „da hab ich gedacht, jetzt brichst du aus, und uns alle ereilt das gleiche Schicksal. Ich hätte es dir nicht einmal verdenken können, Phillip.“

   Mit Hilfe der Tafel erkläre ich der jungen Frau, daß derartige Wutanfälle, die zwar immer begründet sind, sich aber nicht unbedingt gegen jemanden persönlich richten, bei mir nicht lange anhalten. Nicht aus Hilflosigkeit, sondern aus einem tiefempfundenen Gefühl des Mißbrauchtwordenseins heraus kam es vorher zu jener Eruption.

Nebenbei erfährt Susanne von meiner E-Mail an Professor Hardenberg, und daß ich mich wundere, ihn nicht bereits tags darauf hier gesehen zu haben.

„Aber das kann gefährlich für dich werden“, gibt sie zu bedenken. „Stell dir vor, er erkennt dich und will dich auch beseitigen lassen, wie er es bisher mit allen seinen anderen Opfern getan hat. …


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