Eine groteske Verwandlung
Seite 270 von 317

Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
Spannungskurve: Lesen & bewerten
Wertung der anderen Leser:
Leserwertung
Spannungskurve
Anzahl Leser
zu wenig Daten
85 % gelesen
A     A     A

… 

   Da reißt mich das Scheppern eines blechernen Eimers abrupt aus dem Schlaf. Licht brennt, es ist die Putzkolonne, sie treibt in aller Frühe ihr Unwesen und läßt es sich heute offenbar nicht nehmen, nach Art jener debilen Scheibenklopfer in Zoos, eine Reaktion bei mir zu provozieren. Aber im Unterschied zu den armen Geschöpfen, die in einem Tiergarten ihr tristes Dasein fristen, bin ich nur scheinbar eingesperrt.

Von den Frauen ist nichts zu sehen, vor dem Gitter steht das männliche Mitglied der Reinigungsgruppe und rattert laut mit seinem Eimer an den Gitterstäben. Was soll nun dieses? Bisher haben sie mich in Ruhe gelassen. Was ist heute in den Mann gefahren? Mit seinen schlechten Zähnen grinst er mich herausfordernd an, hat einen Heidenspaß daran, mich nun geweckt zu haben. Es wundert mich ohnehin, daß ich die Leute nicht schon früher gehört habe. Offenbar hielt mich der Traum zu fest im Griff. Ich träume sonst selten.

Gemächlich klettere ich von meinem Lager herunter, gehe zum Gitter, setze mich und lehne mich mit dem Rücken dagegen. Wenn er schon zur Putzkolonne gehört, kann er auch mein Fell pflegen. Und tatsächlich vermag er nicht zu widerstehen, er muß mich einfach berühren. Leicht zupfen seine Finger an meinem Pelz, stoisch bleibe ich sitzen; eine richtige Pflege ist das noch nicht. Da greift er fester zu, reißt mir einige Haare heraus, noch immer zeige ich keine Reaktion. Und wie das so ist bei den Menschen, und nicht nur bei ihnen, sie hören erst auf, wenn sie etwas kaputtgemacht haben oder man ihnen anderweitig mit starker Hand Einhalt gebietet. Letzteres bahnt sich an.

Diesmal faßt mich der Kerl an der Schulter, zwickt mich brutal, rüttelt an meinem Fell, solange, bis sich schwarze Finger um sein Handgelenk legen und es festhalten wie ein Schraubstock. Langsam drehe ich mich um, richte mich zu meiner vollen Größe auf und stelle fest - mein Peiniger ist etwas kleiner. Er will fliehen, kommt aber nicht von der Stelle. 

Es wäre mir ein leichtes, ihn einfach durch die Gitterstäbe zu zerren, dabei würde seine Figur jedoch erheblichen Schaden erleiden, folglich wähle ich den üblichen Weg. Mit einer schnellen Bewegung öffne ich die Tür, ziehe den Burschen ins Innere des Käfigs und schließe sie sofort wieder ab. Nun ist er mit mir vereint, nun hat er genau den Körperkontakt, den er sich so sehr gewünscht hat. Oder doch nicht?

Ich habe keine Ahnung, wo sich seine Kolleginnen aufhalten, es ist mir auch ziemlich gleichgültig. …


Diese Seite hat mir gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
1322 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt

Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren