Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Anschließend kannst du den Hörer ohne Bedenken aufnehmen, ja?“

Ich verstehe, der Vorschlag scheint mir vernünftig. Noch einmal erinnere ich sie daran, von den Trinkbehältern im Gebäude Abstand zu halten. Sie nickt, drückt mich fest und verläßt die Wohnung.

   Was mich betrifft, so ist mein Tagesablauf klar. Ins Freie kann ich nicht, bleibt mir nur, mich in der Wohnung aufzuhalten, die Zeitungen zu lesen, wieder einmal Radio zu hören – eine kleine Sensation - und zu warten, bis Susanne zurückkommt. In den Kühlschrank hat sie mir vorbereitetes Essen gestellt, sie denkt einfach an alles.

Als erstes verschlinge ich gierig - die Zeitungen. Über das mißglückte Attentat, dem ich gestern auf so wunderbare Weise entronnen bin, findet sich kein Wort. Auch über die Flucht eines Schimpansen steht nirgends eine einzige Zeile. Es sieht wirklich so aus, als wollten die Verantwortlichen diesen peinlichen Zwischenfall totschweigen, oder vertuschen, daß ein Schimpanse überhaupt existierte.  

   Die Zeiger der Uhr wandern gegen Mittag, da schrillt das Telefon. Nicht einmal, sondern mehrere Male. Ich rühre den Hörer nicht an, der Anrufbeantworter schaltet sich ein. Eine Männerstimme, die sich René nennt, entschuldigt sich dafür, daß sie am Freitagabend verhindert ist und bittet um einen Rückruf. Offenbar handelt es sich um den Journalisten. In der Folge schweigt der Fernsprecher.

   Nach dem Lesen verschiedener Artikel wandere ich ruhelos durch die Räume, mein Bewegungsdrang zwingt mich einfach dazu. Hier in dieser Wohnung kann ich nicht einmal herumklettern, weiß nicht wohin mit meiner Kraft. Wie sehr sehne ich mich zurück nach Afrika. Ich möchte jetzt, in diesem Moment, durch die Baumwipfel fliegen, mich auf die Hatz nach einer Meerkatze begeben oder ein Maisfeld plündern. Stattdessen bin ich wieder gefangen, eingesperrt in Mauern, die mich vor fremden Blicken verbergen - die mich aber auch schützen vor dieser feindlichen Umgebung. Folglich kann ich nicht vielmehr tun, als mich mit den so überaus wichtigen Sprechübungen zu beschäftigen.

   Gegen zwei Uhr wird an der Tür geläutet, ich verhalte mich ganz ruhig, denn die Wohnung ist offiziell verlassen. Noch einmal versucht es der Besucher, schließlich tritt wieder Stille ein. Sehnsuchtsvoll wandert mein Blick durchs Wohnzimmerfenster, dessen Gardinen auch tagsüber zurückgezogen bleiben. Ich trete näher, schiebe den Vorhang ein wenig beiseite, erspähe Vögel, Bäume. …


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