„Das hat er gesagt …“
„Ja, und einen Job wollte er mir anbieten. Aber ich habe schon einen.“
Patricia Hawkins sah auf die Uhr, holte aus ihrer Tasche ein Bündel Geldscheine hervor, betrachtete es skeptisch, danach lächelte sie Ben an.
„Also? Wieviel bekommen Sie für Ihre selbstlose Hilfe?“
„Mrs. Hawkins!“
Um ein Haar hätte Ben ihren Namen laut ausgerufen.
„Mr. Sinclair.“
Schon wieder war dieser vorwurfsvolle Ton zu vernehmen, mit dem sie andeutete, daß sie ihrem Gegenüber, sei es nun ein Angeklagter, ein Zeuge oder sonstwer, nicht richtig glauben wollte.
„Mrs. Hawkins. Ich bin Angestellter des Casinos, ich verdiene wirklich genug Geld. Nichts liegt mir ferner, als von einem Gewinn, der an meinem Tisch erzielt wurde, einen Obolus einzufordern. Sie haben gewonnen, freuen Sie sich darüber, genießen Sie es. Spenden Sie 100 Pfund für die Befreiung Palästinas oder einer anderen Institution, wenn Ihnen danach ist. Aber erwarten Sie nicht, daß ich mich als jemand ausgebe, der über Gewinner oder Verlierer zu entscheiden hätte.“
Mit diesen Worten lächelte Benjamin wieder gütig in ihre Richtung.
„Sie bleiben also dabei. Aber ich sage Ihnen eins: Ich glaube Ihnen kein Wort.“
Auch sie lächelte. Sie tranken ihren Kaffee, die Richterin bezahlte die Getränke, und beide verließen das Pub. Ben brachte sie zu ihrem Wagen, erhielt einen sanften Kuß auf den Mund, die Frau stieg ein, fuhr davon und ließ einen überaus nachdenklichen Benjamin Sinclair zurück.
Kapitel II
Die Fußspur im Sand verlief parallel zum Ufer, den feuchten Strand entlang, soweit das Auge reichte. Mehrmals konnte man erkennen, wie sie sich in leichtem Bogen der Brandung näherte, dort war sie etwas zertreten, zum Teil auch hinweggeschwemmt; alsdann lief sie weiter, dem Horizont entgegen. Aus luftiger Höhe herab ließen Möwen ihre spitzen Schreie vernehmen, bis das dumpfe Rauschen der See und der Wellen, die sich an den Strand stürzten, wieder die Oberhand gewann. Mancher dieser weißen Vögel segelte aufs Meer hinaus, einige schwammen auf der Wasseroberfläche wie Enten, wieder andere standen fast regungslos in den Lüften, geschickt die böigen Winde ausnutzend. Eine besonders befähigte Flugkünstlerin schwebte an einer der Straßenlaternen vorbei, welche die Uferpromenade säumten, strich unendlich langsam über den metallenen Bogen der Lampe hinweg, blieb dann …
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