Ben trank einen Tee an der Bar; es wurde nicht gern gesehen, wenn Gäste ein Getränk mit in die Spielhalle nahmen. Seine Blicke schweiften umher, um festzustellen, ob er hier Bekannte treffen würde. Das war offenbar nicht der Fall und er schlenderte in die Halle.
An den zahlreichen Tischen wurde eifrig gespielt, und soeben hörte man den leisen Gong an Tisch acht. Dieser Gong ertönte immer dann, wenn ein Spieler die richtige Zahl gesetzt hatte und den 35-fachen Gewinn einstecken durfte. Es war dies ein gewisser Ansporn für die Anwesenden, es ihm gleich zu tun. Ben kannte diese Sitte hier und fand sie ganz nett. Aufmerksam ging er durch die Reihen. Vor einem Black Jack Tisch blieb er kurz stehen und sah den Akteuren zu. Es war fast aussichtslos, hier viel Geld zu gewinnen. Nahezu immer gewann die Bank. Und dennoch ging es mit rechten Dingen zu, weil der Spieler immer mehr Punkte vorweisen mußte als der Bankhalter; das war das eigentliche Problem beim Gewinnen an diesem Tisch.
Unverzüglich trennte sich Benjamin von den Karten und steuerte das Roulette an, wo ein Linkshänder die Kugel warf, und gut warf, wie Ben feststellte. Er tat dies sehr gleichmäßig und bereits nach wenigen Würfen konnte Ben voraussagen, wohin die Kugel fiel. Das überraschte ihn denn doch. Das hatte er nicht gewußt, daß er in der Lage war, bei einem guten Werfer präzise vorauszusehen, wo die Kugel landen würde. Das erfuhr er heute zum ersten Mal.
Er schlenderte weiter, an Tisch 6 tat ein farbiger Croupier Dienst. Er dürfte aus Indien stammen, hatte europäische Gesichtszüge und war äußerst geschickt. Eine ganze Weile beobachtete Ben die Hände des Kollegen am Rad, und nach relativ kurzer Zeit war es ihm auch dort möglich, vorherzusehen, wohin die Kugel diesmal fallen sollte.
Ben tippte auf die 26. Die 35 kam, zwei Zahlen daneben, der Inder mußte noch etwas üben. Der nächste Wurf deutete auf die 10 hin und traf die 5, das war unmittelbar neben der Zehn. Gar nicht schlecht für den Anfang, dachte Ben. Beim dritten Versuch …
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