Nach einem Glas Mineralwasser trat er an die Wechselstelle am Eingang, ließ sich seine Spielmarken eintauschen und verließ augenblicklich das Casino. Nur so konnte er sich einigermaßen sicher fühlen, von niemandem bemerkt worden zu sein.
Gemütlich spazierte Ben zurück zu seinem Wagen, der gut und gerne zwei Kilometer entfernt parkte. Am heutigen Tag hatte er zum ersten Mal in seinem Leben auf diese Weise gespielt. Und bei Licht betrachtet war es überhaupt kein Spiel gewesen, sondern eine äußerst gewinnbringende Tätigkeit. In seiner Tasche befanden sich nun, abzüglich des Jetons für die Angestellten, 3400 Pfund mehr als vorher, steuerfrei. Das war mehr als ein Monatsgehalt; ein hübsches Urlaubsgeld, wie er gutgelaunt bemerkte. Sogar die Sonne ließ sich jetzt blicken, als ob auch sie dem glücklichen Gewinner ihren Segen erteilen wollte. Und dennoch, ganz wohl fühlte sich Ben nicht dabei. So leicht war es gewesen, so unglaublich einfach! Kaum zehn Minuten hatte er an diesem Spieltisch zugebracht und nur mit einem vergleichsweise geringen Betrag gearbeitet ...
Da es nicht zu seinen Aufgaben zählte, Kollegen unter diesem Aspekt beim Werfen zu beobachten, hatte Benjamin von dieser seiner Fähigkeit nichts geahnt. Wie ein Erwachen war es über ihn gekommen. Es war nichts Ungesetzliches, im schlimmsten Fall ein wenig unmoralisch. Niemals zuvor hatte Ben auf diese Art Geld verdient; und vorläufig stand es auch nicht in seiner Absicht, es ein zweites Mal zu versuchen.
Kapitel III
Ein April in London ist kaum attraktiver als ein November in Helsinki; abgesehen vielleicht von den Temperaturen. Benjamin sehnte sich nach Sonne, nach Wärme. Auch war er es leid, seine getönte Hautfarbe im Sonnenstudio käuflich zu erwerben.
Er befand sich auf dem Weg zum Casino, hatte soeben seinen Wagen aus der Werkstatt geholt, weil sie eine Scheibe ersetzen mußten. In der vorletzten Nacht nach Dienstschluß hatte Ben an seinem Auto einen verdächtigen Mann bemerkt, der sich an der rechten Vorderscheibe zu schaffen machte. Ben war sofort stehen geblieben und hatte sich hinter einem blühenden Haselstrauch verborgen. Dieser Mann …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
14076 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!