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… der Haken rutschte über den Boden, kratzte widerwillig am Holz, rutschte ab und landete im Wasser. Mittlerweile befand sich der Schlepper schon auf Höhe des Hauses, Eile war geboten. Ben zog den Haken an Bord und warf ihn erneut in den kleinen Kahn, diesmal verfing er sich im Drahtseil. Sofort zog Ben mit aller Kraft die meterlange schwere Metallschleife an Deck, hängte sie an die armdicke Trosse, und der erste Teil seiner Unternehmung war beinahe abgeschlossen.
Inzwischen hatte der Schlepper das Haus passiert, Ben war zum Heck gelaufen. Die Winde wurde in Gang gesetzt, langsam rollte sich die Trosse ab und versank lautlos im Wasser. Der Schlepper trieb weiter gemächlich den Fluß hinab, nach zirka 100 Metern wurde die Winde vorsichtig gestoppt, der Schlepper sanft abgebremst, das Schiff stand still; es hing am unteren Pfeiler des Hauses fest, Ben stellte die Motoren ab. Jetzt galt es zu warten.
   Für eine knappe Stunde war die dürftig beheizte Führerkabine nun Bens Aufenthaltsort, völlige Dunkelheit umgab ihn, von Zeit zu Zeit warf er einen Blick durch ein Fernglas. Seine Gedanken befaßten sich mit der Vergangenheit, kreisten um Sadde, um dessen tapfere junge Frau Janet, die er liebgewonnen hatte, deren Stütze er geworden war und die er nach dieser Aktion unbedingt aufsuchen mußte. Immerhin bestand die Möglichkeit, daß er ein Alibi benötigte. Am heutigen Abend war er für den Spielbetrieb nicht vorgesehen, was nicht bedeutete, daß er sich im Casino nicht doch einmal kurz zeigen würde. Je mehr Menschen ihn sahen, desto besser. Ein hieb – und stichfestes Alibi für diesen Abend gab es ohnehin nicht.
Alle Menschen, die irgendwelchen Schaden erlitten hatten durch das Syndikat, das seine Methoden derart radikalisiert hatte, daß man nur noch von einem Verbrechersyndikat sprechen konnte, kamen in Bens Überlegungen vor. Auch Julie, die schuldlos ihren Finger verlor, obgleich sie mit den Zwistigkeiten zwischen dem Casinobetreiber und dem Syndikat nichts zu tun gehabt hatte. An die vielen Kolleginnen und Kollegen dachte Benjamin, die in den letzten Jahrzehnten verstümmelt worden waren oder ihr Leben verloren hatten. Er dachte aber auch an Lieutenant Robart, dieses Schräubchen im rauhen Getriebe, der ein Suchender bleiben, der die Akten in seinen Schrank stellen würde, wo sie verstaubten.
   Da tauchten am dicht mit kahlen Pappeln bewachsenen Ufer Scheinwerfer auf, zwei Autos fuhren vor das Haus, es folgten weitere, Ben  …
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