Ben spürte die Frage längst, die ihr auf dem Herzen lag; er kannte sogar deren Inhalt. Stellen mußte sie die Frage allerdings schon selbst. Alles andere wäre für Ben einer Einmischung gleichgekommen, einer Übernahme ihrer Verantwortung. Vielmehr beschränkte er sich auf Andeutungen - daß er sich auf die Patenschaft unglaublich freue, was man alles gemeinsam anstellen könne, und immer wieder, daß er Janet nicht im Stich lassen werde. Wie ein warmer Schauer ummantelten diese Worte die junge Frau, gaben ihr Mut für die kommenden Wochen und Monate.
Eine geraume Zeit saßen die beiden schon beisammen, als Benjamin plötzlich sagte:
„Vielleicht brauche ich für die heutige Nacht ein Alibi, Janet.“
„Ein Alibi, weswegen?“
Fast schien es, als wäre Janet über Bens Aussage mehr belustigt als überrascht.
„Du erinnerst dich, daß ich dir versprochen habe, nicht zu ruhen, bis Tarebs Mörder und ihre Auftraggeber ihre Strafe erhalten haben. Ich denke … heute nacht … habe ich mein Versprechen eingelöst!“
Mit großen Augen starrte Janet ihn an, ein schwaches Lächeln zeigte sich in ihren Augenwinkeln, verschwand, kehrte aber sogleich wieder zurück. Sie wußte genau, was Ben damit anzudeuten versuchte, scheute sich aber doch, Details zu erfragen.
„Selbstverständlich bis du heute abend bei mir gewesen!“
Kurz und bestimmt formulierte sie diesen Satz, und Ben war sich sicher, daß sie dabei bleiben würde, gleichgültig, wer sie ins Verhör nahm. Jetzt erst kehrte Ruhe bei ihm ein. Entspannung nach der immensen Belastung dieser heutigen Nacht.
„Willst du darüber reden, Benjamin?“ fragte sie vorsichtig.
Ben wollte schon. Aber er wußte nicht, wie sie darauf reagieren würde. Tareb war erst seit wenigen Wochen tot, zu tief saß noch der Schmerz. Aber Janet nickte ihm trotzdem aufmunternd zu, sie mußte es einfach in Erfahrung bringen. Daher flüstere sie:
„Und wenn …
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