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… aber üblich. Niemand wurde schief angesehen, wenn er im Überschwang der Gefühle seine Jetons zusammenraffte und sich schleunigst entfernte, ängstlich darum besorgt, Fortuna könnte es sich am Ende doch noch anders überlegen und ihm seinen Reichtum wieder streitig machen. Aber die meisten vergaßen niemals den fast schon obligatorischen Satz: ‚Für die Angestellten’, mit dem zusammen mitunter fünf Prozent der Gewinnsumme in dem ominösen Schlitz im grünen Tuch verschwanden. Dies war der Grund dafür, daß Benjamins ‚Trinkgelder’ in aller Regel den Betrag seines Einkommens bei weitem übertrafen. Nicht zuletzt auch deswegen konnte er sich ein luxuriöses Leben leisten. Er war viel gereist, hatte Australien, Japan und China besucht, war in Afrika gewesen, fuhr einen teuren deutschen Sportwagen, nannte einen hübschen Bungalow sein eigen. Die Casinoangestellten verdienten einfach gutes Geld, schon alleine deswegen, damit sie sich nicht auf unlautere Machenschaften einließen; Angebote hierfür gab es reichlich. Was also wollte dieser Mr. Sadde?
„Verstehen Sie mich bitte nicht falsch“, fuhr der Araber zielstrebig fort, „es interessiert mich keineswegs, wieviel Geld Sie besitzen, vielmehr wollte ich Sie mit meiner Frage ein wenig - provozieren, bevor ich Ihnen mein Angebot unterbreite. Zuvor aber muß ich Sie warnen, junger Mann!“ Er senkte den Kopf, und seine rehbraunen Augen fixierten Ben, der ein wenig belustigt schien. „Sie leben sehr gefährlich!“
So leicht ließ Ben sich nicht aus der Ruhe bringen, trank seinen Tee, nahm sich einen Keks, betrachtete den orientalisch aussehenden Mann erheitert, danach den Keks, und schwieg; dieser Mann, dessen war er sich gewiß, würde ihm alles von selbst erzählen.
„Ich bin in einem kleinen Emirat am Persischen Golf geboren“, begann der, „und es gibt bei uns zwei bedeutende Industrien. Die eine ist das Öl, wie Sie sich denken können, dem unser Land seinen außerordentlichen Reichtum verdankt.“
Mr. Sadde machte eine gewichtige Pause, während er Ben schelmisch ansah.
„Die andere, Mr. Sinclair“, fuhr er fort, „ist das Glücksspiel. Scharen von Hunderttausenden von Touristen strömen in das kleine Emirat, um sich an den Spieltischen zu vergnügen. Die meisten kommen gar nicht um zu gewinnen, sie haben ohnehin genug Geld. Ihnen geht es alleine um den Spaß. Die Reichen dieser Welt, Mr. Sinclair, die fahren nicht nach Monte Carlo oder nach Las Vegas, um zu spielen.“  …
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