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… Verdeck ab, um den Fahrtwind zu spüren, dazu aber war es jetzt im März viel zu kalt. Zudem zählte Ben nicht zu jener Klientel, die mitten im Winter zähneklappernd demonstrierte, daß sie ein Cabriolet besaß.

   Der Londoner Croupier parkte sein Gefährt auf einem Platz am Strand von Brighton und fuhr mit dem Taxi zur Spielbank. Wie es der Zufall wollte, könnte jemand seinen Wagen vor dem Casino stehen sehen, das galt es zu vermeiden. Zwar war es ihm nicht verboten, eine Spielbank zu betreten, was aber sollte man dort tun, außer spielen? Das jedoch hatte Ben nicht vor; heute war er nur als Beobachter hier.
   Im Innern des Spielcasinos von Brighton herrschte eine verhaltene Atmosphäre, das grelle Licht des Tages mischte sich mit dem künstlichen der Deckenbeleuchtung und verbreitete eine verräterische Helligkeit, ungewohnt für die intime, für die geheime Situation, in der sich manch Spieler wähnte. Unbeobachtet zu sein, fremden Blicken entzogen, erfolgreich seine Absicht verbergend, so zu tun, als wäre er am Spiel überhaupt nicht interessiert, als sei er nur zufällig hier, als hätte er gar nicht vor zu spielen. Es war überall das gleiche, und es waren vorwiegend Männer.
Was am meisten vermißt wurde in all diesen Spielhallen, das war die Freude. Die Freude am Spiel. Stattdessen sah man verkrampfte Gesichter. Selbst bei jenen, die zu den glücklichen Gewinnern zählten, suchte man das eigentliche Glück vergeblich. Die Gier hingegen, die konnte man allenthalben entdecken. Und diese Gier mochte Ben nicht.
Er kannte sie alle, diese Typen, denen man vielfach sofort ansah, daß eine Krawatte nicht zu ihren Alltagskleidungsstücken zählte. Die als Verlierer schon armselig genug dastanden, und deren Armseligkeit durch ihre Kleidung noch unterstrichen wurde. Es war saubere Kleidung, kein Zweifel, meistens. Aber die Art, wie sie getragen wurde, verriet dem geübten Beobachter mehr von seinem Besitzer als alles andere.
   Auch die ‚Profis’ fanden sich hier in Brighton an den Tischen ein, vor sich den unverzichtbaren Schreibblock und in der Hand den Kugelschreiber, alle Zahlen notierend, die gefallen waren. Manche saßen einfach nur da und notierten; spielten niemals. Zeigten aber dabei ein solches Interesse, als ginge es um ihre Existenz. Oftmals mußte einer von ihnen mit Nachdruck gebeten werden, entweder den Platz frei zu machen oder endlich einmal einen Jeton aufs Grün zu legen.
Aufdringlich waren sie nicht, das konnte  …
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