Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
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…  Niemals wieder. Aus diesem Grunde mache ich mich auf, mein Beil zu holen. Es liegt wieder an jenem Stein versteckt, wo es so stark nach Jasmin riecht, und ich werde es sicher gebrauchen können. Vielleicht gelingt es mir doch noch, aus meinen Stammesbrüdern bewaffnete Krieger zu machen, die sich besser verteidigen können und – erfolgreicher jagen.

   Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß mich seit geraumer Zeit der Fleischgenuß fasziniert. Und damit selbstverständlich auch die Jagd, die von allen Nahrungserwerben wohl der aufwendigste, aber auch der effektivste ist. Früher hatte ich mir nichts aus Fleisch gemacht, es sogar jahrelang verschmäht. Seit meiner Verwandlung aber beobachte ich, wie mein Verlangen nach Blut und frischem Fleisch wächst und wächst ...

   Die Vorstellung, Schimpansen seien Vegetarier, sollte man sehr schnell als überholt beiseite legen. In unserer Gruppe ist es normal, daß wir mindestens einmal pro Woche Fleisch essen. Ich sage: Mindestens. Gejagt wird viel öfter. Auslöser für die Jagd ist eine prickelnde Unruhe, welche nach und nach die ganze Gemeinschaft befällt. Sie beginnt bei den Männern und zwingt uns, die Augen nach oben zu orientieren. Denn dort sind unsere Ziele, in luftiger Höhe sitzt unsere Beute. Ganz offensichtlich ist es für unsere Entwicklung von wesentlicher Bedeutung, tierisches Eiweiß zu verzehren. Die Jagd fördert außerdem den Zusammenhalt der Truppe und trainiert neben der Muskulatur auch hervorragend unsere Reflexe.  

Von derartigen Gedanken geleitet finde ich das Versteck des Beiles und bringe das scharfe Werkzeug in meinen Besitz. Werkzeug oder Waffe, das ist eine Frage, die mich momentan beschäftigt. Wie anachronistisch mutet dieses Stück Metall an im Vergleich zu den Waffen, die jene Wilderer vor wenigen Tagen bei sich trugen, als sie sich mit Frischfleisch zu versorgen gedachten und - so tragisch Schiffbruch erlitten. Mit einer wegwerfenden Bewegung verschwindet das Beil wieder im Versteck. Ein völlig neuer Gedanke bemächtigt sich meiner, läßt sich nicht mehr verdrängen, wächst und wird stärker, bis ich mich auch schon auf dem Weg befinde.

   Stundenlang habe ich diese Stelle gesucht, jetzt bin ich fündig geworden. Der Wald hier ist dicht, der Boden aufgewühlt, es riecht äußerst streng. Nach Metall und Schießpulver. Im weichen Erdreich sind Spuren zu sehen von Klauen, von gespaltenen Klauen. Diese Tiere haben gefunden, wonach sie gar nicht gesucht hatten. …


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