Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Er bückt sich, untersucht ihn, sofort wandern seine Blicke umher, und in die Ruhe, die zwischen den Donnerschlägen einkehrt, repetiere ich mein Gewehr. Dieses Geräusch entgeht dem Mann am Boden nicht, gehetzt schaut er zu mir herauf.

   Was er hier oben zu sehen bekommt, ist ihm so noch nie begegnet. Vier ausgewachsene Schimpansen sitzen auf den Ästen majestätischer Bäume, schauen herab, und einer von ihnen hält eine Waffe im Anschlag. Unverzüglich hebt er seine todbringende Büchse, zielt, drückt aber viel zu hastig ab. Die Kugel geht weit vorbei, reißt lediglich ein weiteres Loch in den afrikanischen Urwald, auf den mittlerweile dichter warmer Regen herniederprasselt.

Er hatte seine Chance, gut, nun bin ich an der Reihe. Über Kimme und Korn visiere ich seinen Kopf an, drücke ab, und augenblicklich ist der Mann verschwunden. Ich drehe mich um, suche die Gesichter meiner Kumpane, möchte gerne darin lesen. Welche Gefühle bewegen sie, jetzt, da ihre Todfeinde beseitigt sind? Wissen sie es überhaupt? Eros zeigt sich interessiert, schaut unentwegt nach unten. Brummbär klettert bereits hinab, nur Anton hält sich zurück. Kein Wunder, er hat schließlich die schmerzhafteste Erfahrung machen müssen.

Auch ich verlasse den Baum, den der heftige Regen glitschig werden läßt, und bin noch vor Brummbär bei meinem ersten Opfer. Der Mann liegt, wie er fiel. Ein Zeichen dafür, daß er sofort tot war. Die Kugel trat ihm in die Brust und hat sie auf der Rückseite wieder verlassen. Er trägt ein gelbes Hemd, das sich rot zu färben beginnt. Wenige Schritte entfernt liegt der zweite, ein Loch in seiner Stirn deutet an, auch er wird in Zukunft keine Gefahr mehr für uns darstellen. Wo zum Teufel habe ich so schießen gelernt? Diese Frage beschäftigt mich nur kurze Zeit, denn die nächste erscheint mir im Moment viel wichtiger: Worauf haben die beiden geschossen? 

   Meine drei Artgenossen finden sich ein, selbst Anton hat seine Scheu überwunden und schnuppert und zerrt an den beiden Farbigen herum. Meine vordringlichste Aufgabe ist es, deren beider Waffen zu sichern, bevor sich eine Kugel daraus verirren kann. Danach verlasse ich den Ort und begebe mich auf die Suche nach dem Opfer der Wilderer. Vielleicht ist es noch am Leben, vielleicht können wir es selber essen. Schwer fallen die Wassermassen vom dunklen Himmel, ich bahne mir meinen Weg durchs dichte Blattwerk, da hört der Regen so plötzlich auf wie er begonnen hat. …


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