Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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… 

Der ganze Wald dampft, nur zögerlich saugt der Boden das Wasser auf, meine Füße hinterlassen tiefe Abdrücke, in denen sich kleine Pfützen bilden, schon lugen vereinzelte Sonnenstrahlen durchs Blätterdach.

Vor mir sind Zweige gebrochen, dicke Zweige, wie ich feststelle, es handelt sich zweifellos um ein größeres Tier, das hier durchgebrochen ist. Es riecht stark nach Antilope. Wachsam folge ich der Spur, da sehe ich am Boden rotbraunes Fell. Sicherheitshalber hebe ich meine Waffe ein wenig an, während ich weitergehe.

Ruckartig bleibe ich stehen. Vor mir am Boden sehe ich eine der schönsten Antilopen liegen, die ich kenne. Und eine der seltensten obendrein. Niemand weiß genau, wie viele Exemplare es davon noch gibt, und kein vernünftiger Mensch würde eines davon abschießen. Selbst die Pygmäen, die in diesen Wäldern jagen, verschonen dieses exotische Tier, weil es für sie mystische Bedeutung hat.

Unser Verhältnis zu diesen kleinwüchsigen Waldbewohnern ist im übrigen von gegenseitigem Respekt geprägt. Auch uns jagen sie nicht, sie betrachten uns vielmehr als Verwandte. Zudem besitzen sie keine Feuerwaffen.

   Vor meinen Füßen liegt reglos ein weiblicher Bongo! Sein glänzendes Fell mit den hellen Streifen ist durchnäßt, aber eine Verletzung kann ich nicht erkennen. Erst beim Nähertreten wird eine kleine Wunde an der Stirn des Tieres sichtbar, und ich schließe daraus, daß eine Kugel dafür verantwortlich ist. Ich lege meine Waffe neben den Bongo ins nasse Laub, fühle dessen Puls und stelle zu meiner großen Freude fest, das Tier lebt. Da keine weiteren Verletzungen auszumachen sind, gehe ich davon aus, daß das Geschoß des Wilderers die mit dicken Hornschildern versehene Stirn des Tieres traf und dort abgeprallt ist. Der Aufprall war jedoch so heftig, daß der Bongo die Besinnung verloren hat. Mir fällt ein Stein vom Herzen, und sofort mache ich mich an die Wiederbelebung. Hinter mir spüre ich meine Genossen nahen, lasse mich aber durch sie nicht stören. Der Atem des Bongo ist ruhig und stark, meine Hand legt sich über seine Nüstern, ich halte sie ihm von Zeit zu Zeit zu. Das zeigt Wirkung. Innerhalb weniger Sekunden erlangt er sein Bewußtsein wieder, schlägt mit den Hufen, liegt aber noch auf der Seite.

Als handle es sich um ein gefährliches Raubtier, so fluchtartig verlassen meine drei Begleiter den Ort und bringen sich auf umstehenden Bäumen in Sicherheit. Meine rechte Hand streichelt sanft das Ohr des Bongo, dessen Lebensgeister allmählich zurückkehren. …


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