Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Aber dieses Festmahl war von einer besonderen Art. Wie immer saßen alle im engen Kreis um den getöteten Affen herum. Teils bedrückt, weil hier ein verwandter Artgenosse lag, den man verspeiste, aber mehr noch magisch angezogen vom Geruch des Blutes. Die größte Ehrfurcht jedoch wurde dem Gewehr zuteil; und jenem, der es verstand, damit so leicht Beute zu machen.

Von diesem Tag an stand Fleisch öfter als je zuvor auf unserem Speisezettel.

 

***

 

   Wieder ist einige Zeit ins Land gegangen, wieder ist eine rabenschwarze Tropennacht einem neuen Tag gewichen. Lauthals verteidigen die Vögel ihre unsichtbaren Korridore gegen ihre Rivalen, balzen und bringen dem Morgen aus purer Lebensfreude ein Ständchen. Wir wissen nicht, was uns dieser Tag bescheren wird, wohin Eros uns führt. Die jungen Schimpansen tollen wie besessen über freie Flächen und durch grünende Pflanzen hindurch, beobachtet von ihren Müttern, die sie kaum aus den Augen lassen. Anton erscheint mit mehreren großen Mangofrüchten, setzt sich und beginnt zu essen. Wo hat er die her? Ich steige vom Schlafbaum herab und bitte um ein Stück. Sofort gibt er mir eine davon ab, sie schmeckt köstlich; sie ist reif.

   Während des Frühstücks nähert sich uns Brummbär, in der Hand einen langen Stock, den er in die Luft hält, als wolle er wie ein Fakir daran empor klettern. Was will er? Wieder und wieder reckt er den langen Stock in die Höhe, zieht ihn irgendwann herunter, und schließlich landet er unsanft in meinem Schoß. Ich gebe ihm ein Stück von der Mango, er nimmt es, kann aber die nervöse Spannung, die ihm innewohnt, nicht verbergen.

   Auch bei den anderen ist diese Unruhe spürbar, selbst bei mir macht sich eine angespannte Unsicherheit breit. Als auch noch Eros daher kommt, sich vor mir aufbaut und mit seinem Körper wie eine Stahlfeder zu wippen beginnt, dämmert es mir endlich: Sie wollen jagen, wollen Fleisch! Brummbär versuchte mir mit dem Stock lediglich klar zu machen, welche Aufgabe mir heute zuteil werden wird. Er hat seine Sache ausgezeichnet erledigt; ich habe ihn nur nicht verstanden. Als wir losziehen, verdunkelt sich der Himmel. Es wird Regen geben.

   Seit wir mit einer Schußwaffe auf Beutefang gehen - und dies war zuletzt vor drei Tagen der Fall - hat sich die Reihenfolge der Marschordnung geändert. Nicht mehr Eros ist es, der vorausgeht. Diese Arbeit fällt mir zu, und ich nehme sie gerne wahr. Hinter mir läuft Anton, dessen Bauchwunde gut verheilt ist und der sich von mir, ohne sich groß zu zieren, die Fäden ziehen ließ. …


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