Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Achim Johann, ein befreundeter Tierpfleger, nahm mich mit hinter die Kulissen, wo ich mich davon überzeugen durfte, daß Gorillas einen überaus frischen Geruch verbreiten, der sie ausgesprochen sympathisch erscheinen läßt. Sie rochen in der Tat nach Gemüse, nach Sellerie, keineswegs abstoßend. Wenn es in Tierkäfigen zum Himmel stinkt, ist dies nicht die Schuld der Insassen.

Alle meine Artgenossen riechen exzellent, obwohl sie sich niemals waschen, und auch ich werde schon sehr bald meinen eigenen Duft gefunden haben, der mich endgültig entrückt von meinen hominiden Wurzeln.

   Wieder weht der sanfte Wind diesen penetranten Schweißgeruch zu mir herauf, vermischt mit der abscheulichen Ausdünstung feuchter Kleidung. Ja glauben diese Menschen denn tatsächlich, sie könnten sich heimlich anschleichen, um uns unbemerkt zu beobachten?

   Um ein Haar hätte ich lauthals gelacht, was ich noch immer zuwege bringe. Mit den Vokalen habe ich keinerlei Probleme, es sind die komplizierten Konsonanten, die mir mangels Übung größtenteils abhanden gekommen sind. Und darunter befinden sich vor allen Dingen die Gaumenkonsonanten. Im Ausgleich dazu eignet sich mein neugestalteter Mundraum jetzt für höchst eigenartige Schreie, die mich zu Beginn selbst überrascht haben. Man gewöhnt sich jedoch fast an alles, und auch meine Gruppenmitglieder sind nicht mehr sonderlich verwundert, wenn mir ein völlig unschimpansenhafter Laut über die Lippen huscht.

   Scheinbar gelangweilt steige ich vom Baum herab, wende mein Haupt in die Richtung der Linse, sehe den Mann dahinter und stelle fest: Er glaubt sich in der Tat unbeobachtet. Dem kann abgeholfen werden.

Auch die beiden anderen Besucher sind von mir längst entdeckt worden. Anton, dessen Heilung gute Fortschritte macht und der den Verband nicht mehr trägt, schüttelt bereits unwillig seinen Kopf. Die Weiber sind ebenfalls unruhig, schauen zuweilen zu mir herüber, und ich signalisiere, daß ich die Eindringlinge bemerkt habe, bleibe ansonsten aber gelassen. Allmählich beruhigt sich die Gruppe wieder.

Nur Eros ist gespannt wie eine Feder. Wenn er jetzt angreift, fliehen die drei Männer wieder, das möchte ich gerne verhindern. Also erhebe ich mich, schaue zuerst Eros an, danach Brummbär, schließlich trifft mein Blick Anton – und sie wissen Bescheid.

Leise verlasse ich den Ort unseres friedlichen Zusammenseins und verschwinde gemächlich im gegenüberliegenden Pflanzenwuchs, die heimlichen Beobachter nunmehr im Rücken. …


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