Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Sogleich reiche ich meinem Patienten das Getränk, er nimmt es gerne, trinkt gierig das kühle Naß. Augenblicklich hole ich Nachschub, und Anton trinkt bis er genug hat. Etwas von dem kühlen Wasser leere ich ihm über den Kopf, erst jetzt trinke ich selbst. Bald werden wir uns aufmachen. Anton, der momentan keine Schmerzen zu verspüren scheint, zieht schon wieder heimlich an dem Verband, aber ein ernster Blick und meine unnachgiebige Hand bringen ihn letztendlich dazu, diese unartige Tätigkeit fürs erste zu unterlassen.

   Ich habe ja Verständnis für seine Ungeduld, diese lästige Binde loszuwerden, aber einige Tage sollte er sie schon noch tragen, alleine wegen der Infektionsgefahr hier im Urwald. Das versteht er natürlich nicht. Aber wenn er sich jetzt den Wundschutz abreißt, wird er als nächstes damit beginnen, sich die Fäden herauszuziehen; das möchte ich eigentlich selbst übernehmen. Später. In zwei Wochen.

 

   Seit Stunden sind wir unterwegs. Wir kommen nur langsam vorwärts, weil Anton darauf bestanden hat, selbst zu gehen. Das ist mir in meiner derzeitigen Verfassung keineswegs unlieb, denn die freiwillige Blutabgabe hat auch mich ziemlich geschwächt; ich bin heil froh, ihn nicht tragen zu müssen. Anton bleibt oft stehen, betrachtet unentwegt seine neue Bauchzierde, dürfte aber keine Schmerzen haben. Offenbar wirken die Schmerzmittel noch, die er während der OP erhalten hat. In den nächsten Tagen werde ich alle Hände voll zu tun haben, ihn daran zu hindern, sich dieser Bauchbinde zu entledigen. Auf die Gesichter unserer Gruppenmitglieder bin ich schon gespannt; Schimpansen zeigen ihr Interesse immer ganz unverhohlen.   

   Die lästige Chirurgenkleidung habe ich mir schon kurz hinter Goma ausgezogen und weggeworfen, sie hatte mich eingeengt. Außerdem ist es im Dschungel aus hygienischen und medizinischen Gründen von Nachteil, Stoffe direkt auf dem Fell oder gar auf der Haut zu spüren, wie es uns die Naturvölker demonstrieren. Im Grunde glaube ich nicht ernsthaft daran, daß Anton den Verband am morgigen Tag noch am Leibe trägt. Es sei denn - es gelingt mir, ihm klar zu machen, daß er damit etwas ganz Besonderes besitzt; ich werde mein Bestes tun.

   Wo ist unsere kleine Horde bloß abgeblieben? Zweimal schon hatte ich die Witterung von Artgenossen in der Nase, aber beide Male handelte es sich um fremde Trupps, die uns  feindselig begegneten und zum Rückzug zwangen. Der Virunga - Nationalpark erstreckt sich über ein riesiges Gebiet von schätzungsweise 4000 Quadratkilometern - das entspricht etwa fünfmal der Größe von New York City - und Schimpansengemeinschaften leben hier zahlreiche. …


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