Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Weiter geht meine Suche, Tür für Tür wird in Augenschein genommen, und nach einigen bangen Sekunden sehe ich das Schild: Salle d’ Operation 1; der OP 1 liegt fast am Ende des Ganges.

Die Uhr im Flur zeigt nach zehn, im gesamten Haus hat sich Ruhe ausgebreitet, für uns die besten Voraussetzungen. Nur aus einem der Zimmer ist diese laute Musik zu vernehmen, Gläser klirren, offenbar wird dort eine wüste Orgie gefeiert. Das erstaunt mich. Vielleicht ist das der Grund, warum mir auf meiner Erkundungstour bisher niemand begegnet ist. Hier wird gesoffen! Was tue ich nur, wenn ich entdeckt werde?

   Als ich einen halbgeöffneten Raum passiere, sehe ich im Innern grüne Gewänder, Hosen, grüne Hauben, Gesichtsmasken, Schuhe. Ich husche hinein, entledige mich in Windeseile des Mantels, kleide mich an, schlüpfe sogar in ein Paar Schuhe. Sofort beschleicht mich wieder dieses lästige Gefühl des Angezogenseins. Einen grünen Umhang nehme ich noch für Anton mit, denn ich werde ihn nicht auf einem fahrbaren Bett herein schieben können, ich werde ihn tragen. Das geht rascher und scheint mir weniger auffällig, als den Aufzug zu benutzen. Gerade bin ich dabei das Zimmer wieder zu verlassen, da fällt mein Blick in den Spiegel hinter der Tür. Gut sehe ich aus, toll; ich kann mir gerade noch ein Lachen verkneifen. Wer mich in dieser Verkleidung im Flur trifft, wird mich für einen der farbigen Chirurgen halten und ganz freundlich grüßen. So hoffe ich doch.

Das enge Klinikgewand zugeknöpft bis unter das Kinn, eine grüne Haube auf dem kleinen Kopf und einen ebenso grünen Mundschutz über dem Gesicht, so verlasse ich die Kleiderkammer in Richtung Parkdeck. Im Treppenhaus überfällt mich die Befürchtung, daß Anton entdeckt wurde oder sein Lager verlassen haben könnte ...

   Unberührt steht der Jeep an seinem Platz. Ich sehe mich um, wittere in alle Richtungen, laufe hinüber, beuge mich über die Rückbank und - finde Anton mit offenen Augen auf dem Rücken liegend. Er ist tot, denke ich. Nein! Er hechelt, sein Puls rast, es ist allerhöchste Zeit.

Behutsam hebe ich den Verletzten hoch und trage ihn ins kühle Gebäude, eile die Stufen hinauf, vorbei an der Fete, direkt in den OP, ohne jemandem zu begegnen.

Dort angelangt muß ich mich zu allererst orientieren. Anton kommt auf den OP – Tisch, er sieht mich hilfesuchend an, die grüne vermummte Gestalt, will mit unsicheren Händen nach mir greifen, feiner Speichel läuft aus seinem schwarzen, halbgeöffneten Mund, Gott sei Dank kein Blut. …


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