Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Der Titel lautet: ‚He ain’t heavy, he’s my brother’. Er ist nicht schwer, er ist mein Bruder. Leise summe ich die Melodie. 

   Zum wiederholten Male habe ich mich heute als ein Wesen präsentiert, das sich seiner Haut zu wehren weiß. Das sich nicht damit abfinden wird, für Freiwild oder gar für vogelfrei gehalten zu werden. Erneut habe ich verhaßten Wilderern ihre Grenzen aufgezeigt, kompromißlos, radikal, ohne Gnade. Etwas wie Stolz bemächtigt sich meiner. Stolz, in dieser feindlichen Umwelt bestehen zu können, und mit gehörigem Selbstvertrauen blicke ich in die Zukunft. Am meisten überrascht es mich, daß ich keinen Augenblick gezögert habe, als es darum ging, Antons Leben zu retten. Nicht oben im Geäst, nicht unten bei den bewaffneten Wilderern und auch nicht, als ich mich entschlossen habe, ihn nach Goma zu bringen. Meine Uhr zeigt kurz nach vier, wir werden Goma erst lange nach Einbruch der Dunkelheit erreichen. Hoffentlich hält Anton durch. Hoffentlich halte ich durch.

   Nach einer Stunde mache ich eine kurze Rast, sehe mir die Wunde an und entschließe mich, sofort weiter zu gehen. Meine Füße schmerzen; sie sind jetzt fürs Klettern geformt und das lange Laufen nicht mehr gewöhnt. Ich versuche den Schmerz zu ignorieren. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir eine staubige Straße, die von Sake über Keshero nach Goma führt und an dieser Stelle den Urwald durchschneidet. Von hier aus muß ich direkt nach Osten gehen.

Ich könnte es als Tramper versuchen, bezweifle jedoch, daß ein vorüberfahrender Wagenlenker uns beide zum Einsteigen animieren wird. Zudem ist diese Strecke kaum befahren. Also laufe ich los.

Nach wenigen Schritten schon bleibe ich wieder stehen. Dort, hinter Büschen versteckt, von außen kaum zu sehen, steht ein Fahrzeug. Die Farbe ist olivgrün, es ist ein offener Jeep. Eilig trage ich meinen Gefährten hinüber und sehe mich um, ob die Besitzer in der Nähe sind. Niemand zeigt sich, also lege ich Anton auf die Rückbank; ich habe mit einemmal eine abenteuerliche Idee!

   Nachdem ich das Gefährt inspiziert und die Schlüssel unter dem Sitz gefunden habe, starte ich in Richtung Goma. Die Dämmerung setzt ein, bald wird es stockdunkel sein. Mein Blick richtet sich noch einmal kurz nach hinten, wo Anton mich mit glasigen Augen anstiert. Ich weiß, er hat hohes Fieber und durchlebt im Augenblick die damit einhergehenden Halluzinationen. Gott, was müssen das für Erlebnisse sein. …


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