Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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… 

   Es ist nicht einfach, in dieser Dunkelheit jenen Ort wiederzufinden, an dem wir gestern abend den Wald verlassen haben, wir schaffen es dennoch. Der Jeep wird in den dichten Dschungel gefahren und abgestellt. Mir bleibt nichts anderes übrig, als Anton die Strecke wieder zurückzutragen, die wir am Nachmittag gekommen sind. Aber dazu werden wir warten, bis es hell ist; wir haben jetzt keine Eile mehr. Bei Tageslicht ist es für uns auch weniger gefährlich. Ich lege meine Beine auf den Beifahrersitz und versuche zu dösen. Anton erhält noch einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, der ihn auffordert, ebenfalls ein wenig zu schlafen.

   In meinem Schädel hetzen sich die Gedanken, kreisen um unsere Sicherheit hier am Waldboden, beschäftigen sich mit dem Zustand meines Freundes und seiner erstaunlichen Gelassenheit, mit der er dies alles erträgt. Dazwischen schiebt sich immer wieder ein dunkles Gesicht mit weit aufgerissenen Augen, und ich schmunzle. Die Art, wie die Krankenschwester in Goma ihr halbvolles Glas ins Waschbecken geleert hat, läßt vermuten, daß sie ihre ‚Halluzination’ dem übermäßigen Alkoholgenuß zugeschrieben hat. Meine Bauchdecke hebt und senkt sich, ein unhörbares Lachen schüttelt meinen haarigen Körper.

 

   Schrecklicher Durst quält mich plötzlich und mir fällt ein, wir beide haben einen halben Tag lang weder getrunken noch etwas gegessen. Ich suche das Wageninnere ab, finde aber nichts Trinkbares. Routinemäßig greife ich zu Anton hinüber und stelle fest: Er glüht! Seine Lippen sind völlig ausgetrocknet, sein Puls rast, ist dabei aber kaum zu spüren. Ein klarer Sternenhimmel funkelt herab und zeigt mir, daß Anton seine Augen geöffnet hat. Im selben Moment wird mir klar, daß er eine Hypoxie erlitten hat, einen Schock. Hervorgerufen durch den immensen Blutverlust und die endlos lange Zeit ohne einen Schluck Wasser. Es ist ausgeschlossen, jetzt schnell etwas Trinkbares zu finden. Ich treffe eine andere, eine ungewöhnliche Entscheidung. 

Im Handschuhfach liegt ein Feuerzeug. Unter seinem unsteten Flackern mache ich die mitgebrachten Schläuche fertig, steche eine Nadel in meine eigene Armvene, dann öffne ich den Kunststoffhahn, und als die dunkle Flüssigkeit am anderen Ende aus der Kanüle rinnt, stecke ich die in Antons Vene, ermögliche so eine Blutübertragung der ganz besonderen Art. Ich habe Blutgruppe 0, es dürfte also nichts schiefgehen.

Alles läßt Anton mit sich geschehen, er ist nicht ansprechbar, zeigt kaum Reflexe. …


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