… Nicht zu vergleichen mit dem ritualisierten Zweikampf von Hornträgern, die sich niemals attackieren würden, wenn der Kontrahent gerade wegschaut.
Meine Blicke suchen Brummbär – aber vergebens. Es bleibt mir keine Zeit zu überlegen. Laut schreiend richte ich mich zu meiner vollen Größe auf, wie ich es bei ähnlichen Anlässen schon mehrmals erfolgreich getan habe, und stürme vorwärts. Im selben Moment ist Eros frei und kann sich verstört zurückziehen. Aber die drei wenden sich nun gegen mich.
Von meiner enormen Körpergröße sichtlich beeindruckt, flieht jedoch einer von ihnen kopflos in die Büsche; bleiben noch zwei. Und nun tue ich etwas, was sie nicht erwartet haben. Ich grinse sie überlegen an, zeige ihnen mein Gebiß, ducke mich tief zu Boden und schleiche mich an wie eine Raubkatze. Ich imitiere unseren schlimmsten Feind, den Leoparden; ein Verhalten, das Schimpansen niemals zeigen. Nun schleicht hier ein schwarzes Etwas durchs Gras, grinst und zeigt keinerlei Furcht. Die beiden Angreifer sind total verunsichert. Und schon erhebe ich mich wieder, richte mich auf und trommle mit den Händen auf meine Brust, daß es im Dschungel widerhallt.
Ich habe keine Waffen; das Beil liegt versteckt in einer Baumhöhle, mein Speer irgendwo, und darüber hinaus fühle ich mich körperlich noch recht schwach. Mich ohne Waffe diesen beiden männlichen Schimpansen zu nähern, käme einem Selbstmord gleich. Sie würden mich in Stücke reißen wie eine Kleiderpuppe, wenn sie meinen momentanen Zustand herausfänden. Dann läge ich in meine Einzelteile zerlegt im Urwald, das kann ich nicht zulassen - ich würde mir zu sehr fehlen.
Mir gegenüber stehen zwei der kräftigsten Schimpansen, die mir jemals begegnet sind, kampferprobt, einer von ihnen hält noch den Knüppel in Händen, mit dem er auf Eros eingeschlagen hat. Nun können Schimpansen einerseits mit einer Wucht zuschlagen, die ihresgleichen sucht. Andererseits, genau treffen können sie in aller Regel nicht, im Gegensatz zu mir; und das soll mein Vorteil werden. Ich sehe mich um, finde einen nicht allzu dicken Stock und dringe auf die beiden ein. Mein erster Schlag trifft den Knüppelträger mitten ins Gesicht, und noch ein zweiter und noch einer.
Ich war Tierarzt von Beruf und als solcher immer bereit, jedwedem Wesen zur Gesundheit zu verhelfen, soweit es irgendwie in meiner Macht stand. Hier aber geht es um mein nacktes Leben. Wenn ich auch selbst nicht den Tod meiner Gegenüber fordere - mit Streicheleinheiten kann ich diese entschlossenen Gesellen nicht vertreiben, das ist mir längst klargeworden. …
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