… Schließlich sind wir so nahe, daß wir ihre Gesichter erkennen können, ziehen parallel zu ihnen unseres Weges, hören die Worte, die gewechselt werden. Wie Wilderer sehen sie nicht aus. Die Leute sprechen französisch und ich entnehme dem Gehörten, daß sie auf der Suche nach chimpanzé sind; sie suchen uns.
Um in Erfahrung zu bringen, warum sie uns suchen, müssen wir uns ihnen zeigen. Erstaunlicherweise bin ich es, der jetzt die Führung übernommen hat, Eros bleibt dicht hinter mir, sucht den Körperkontakt, wie ein Kind bei der Mutter. Meine Fäuste sind auf den Boden gepreßt, mein Oberkörper streckt sich, der Rücken ist starr, ich bin gespannt wie eine Feder. Eros tut es mir gleich, wie zwei indische Tempelfiguren stehen wir nebeneinander und blicken auf die Fremden.
Sie sind noch zwanzig Meter entfernt, laufen an uns vorbei, da schlage ich mit der flachen Hand auf den feuchten Waldboden. Man hört ein klatschendes Geräusch, die Köpfe der Menschen zucken in unsere Richtung, da schlägt Eros auf den Boden. Jetzt sehen sie uns. Nur unsere Köpfe geraten in ihr Blickfeld, aber ihre Gesichter zeigen Freude. Sofort bleiben sie stehen, versuchen, sich ruhig zu verhalten, tun gerade so, als ob sie uns entdeckt hätten. Der Weiße bringt seine Begleiter durch beruhigende Gesten dazu, sich nicht zu bewegen.
Sie bauen die Kamera auf, und in dem Moment, als sie zu filmen beginnen, starte ich einen Angriff. Laut schreiend stürze ich mich aus dem Dickicht heraus auf die drei Eindringlinge, die Hals über Kopf die Flucht ergreifen und alles liegen und stehen lassen.
Eros ist mir gefolgt, wir bleiben neben dem Rucksack und der Kamera stehen, von den dreien ist nichts mehr zu sehen. Neugierig betrachte ich mir die Videokamera, es ist ein japanisches Modell, robust und für die feuchten Regionen dieser Erde bestens geeignet. Ich drehe die noch laufende Kamera auf dem Stativ und filme Eros dabei, wie er den Rucksack nach Eßbarem untersucht. Er findet aber nur Zigaretten und eine Dose Cola. Ich verlasse das Okular, trete, wie neuerdings so mancher Tierfilmer auch, zu ihm vor die Kamera, öffne die Dose und gebe ihm davon zu trinken. Voller Genuß schlürft er die süße Flüssigkeit, bis die Dose leer ist, und er sie wieder los läßt. Aus Cola habe ich mir nie etwas gemacht, Dose und Lasche wandern zurück in den Rucksack.
Es hat den Anschein, als haben wir es hier mit einem Tierfilmer zu tun, der sein Geld damit verdient, unsere Ruhe zu stören. …
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