Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Aber schon wieder rieche ich dieselben verschwitzten Gesellen, die mit Kamera und Notizblock unsere Verhaltensweisen zu dokumentieren versuchen. Sie sind hartnäckig, wandeln wahrscheinlich auf Jane Goodalls Spuren, haben es sich zum erklärten Ziel gesetzt zu beschreiben, was schon Hunderte vor ihnen beschrieben haben. Immerhin beweisen sie Mut, sich erneut hierher zu wagen. Sie hatten sich beim letzten Mal ruhig verhalten, nicht bewegt und nicht gewehrt. Nun sitzen sie schon wieder geduckt hinter dichten grünen Büschen versteckt und glauben sich unbeobachtet - hoffentlich trägt ihr Chef frische Hosen. Scheinbar ziellos wandert mein Blick umher, und die keineswegs naive Frage, wer hier im Augenblick wen beobachtet, muß schon gestattet sein.

   Als erstes sind es immer unsere Kleinen, die zutraulich werden, weil sie neugierig sind, weil sie noch lernen müssen, was gut für sie ist und vor allem - was ihnen schadet. Daher dauert es nicht lange, bis David, unser Wagemutigster, sich den drei Beobachtern nähert. Scharf fixiert von seiner Mutter, die heftig mit dem Kopf nickt. Ihre Geste bedeutet keinesfalls Zustimmung, vielmehr will sie damit zum Ausdruck bringen, daß es ihr Mißfallen erregt. Unbeeindruckt nähert sich David dem heimlichen Team, er hofft, einen Leckerbissen zu erhaschen. Vielleicht läßt sich auch etwas stehlen. Stehlen ist so schön, andere zu beklauen ein beliebtes Spiel in unserer Gruppe.

   Es vergehen nur wenige Minuten, da kommt David zurück, in der Hand eine schwarze Videokassette. Beim Forscherteam macht sich Unruhe breit, offenbar ist das Band bespielt und mit einer Menge Arbeit verbunden. Wenige Augenblicke später schon hat David die Kassette geöffnet und zieht das glänzende Band heraus, wickelt sich regelrecht ein darin. Ich sehe verkniffene Gesichter aus dem Versteck schauen, und als sich Brummbär nun auch noch dem Bandsalat widmet und ihn schließlich zerreißt, öffnet sich der Mund eines der farbigen Beobachter, schließt sich aber sogleich wieder, resigniert.

   Irgendwie reitet mich heute der Schalk; ich verlasse unsere friedliche Gemeinschaft, gehe durch die Büsche direkt auf die drei Beobachter zu und setze mich vor ihnen auf den Boden. Sofort zeigt einer aufgeregt auf meine Armbanduhr, will gar nicht glauben, was er sieht.

„Encore! Encore!“ ruft er enthusiastisch. ‚Schon wieder!’

Der Weiße dreht die laufende Kamera beinahe unmerklich und versucht, diese Sensation auf Zelluloid zu bannen. …


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