…  Auch ein Schimpanse hat schließlich ein Recht auf seine Privatsphäre.

   Mittlerweile darf der hellhäutige Verhaltensforscher den Trupp in Ruhe beobachten, da sich seine Ungefährlichkeit herausgestellt hat; in eingeschränkter Ruhe, muß ich anfügen, denn ganz bleiben er und seine Begleiter nicht verschont von meinen keinesfalls böse gemeinten Besuchen. Wie die Sache mit der Zeitung zeigt.

   Etwa eine halbe Stunde hatte ich mich in ihrer Nähe aufgehalten, ohne daß sie auch nur etwas geahnt hätten. Dabei beschlich mich mehr als einmal das unangenehme Empfinden des Lauschers an der Tür. Die drei sprachen über uns, über mich, und ein paar Schritte weiter saß ich und hörte alles mit. Am meisten wurde über meine Armbanduhr diskutiert und deren Herkunft. Einer der farbigen Helfer schlug vor, mir diese wegzunehmen und sie zu untersuchen. Wie er das wohl anstellen will, der Optimist? Der Weiße schüttelte daraufhin den Kopf und meinte, die Tatsache, einen Affen mit Uhr zu entdecken, sei alleine schon Sensation genug.

Immer wieder brachte er die Sprache auf die mysteriöse Eintragung eines gewissen Phillip in seinem Notizblock, den Geschmack von Coca Cola betreffend. Nun heißt aber keiner der beiden Farbigen Phillip, und der Forscher - dessen Name Monsieur Groß ist, Dr. Groß, von den Mitarbeitern M. Gro ausgesprochen – wurde den Verdacht nicht los, von den beiden sei ihm ein Streich gespielt worden. Mit dem Streich hatte er durchaus recht, nur waren seine Mitarbeiter hierbei vollkommen unschuldig.

Auch der Vermerk in seinem Block über Jane und daß sie sich verziehen sollten, wurde noch immer heiß diskutiert. Nachdem ich besagten Schreibblock seinerzeit achtlos vom Baum fallenließ, muß er ihn eiligst wieder an sich genommen haben. Der Hosenscheißer.

   Viel mehr noch beschäftigte ihn die Sprache. Während die abfällige Bemerkung über das süße Getränk in Deutsch dort hin geschrieben worden war, stand ‚Haut endlich ab’ auf Französisch da. Seine beiden Gehilfen schworen Stein und Bein, nicht die Übeltäter zu sein, was er ihnen nur im ersten Fall glauben mochte; sie sprechen kein Deutsch. Jedenfalls war die Atmosphäre nicht gerade von Vertrauen geprägt, als ich mich dazugesellte.

Es gelang mir sogar, mich ihnen so weit zu nähern, daß ich sie hätte berühren können. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt zu diesem Zeitpunkt einer Konfrontation zwischen Brummbär und einem der Weibchen. Das Weib umgarnte Brummbär derart aufdringlich, daß dem guten Mann nichts anderes übrigblieb, als sich nach langen fruchtlosen Ausweichmanövern mit ihm einzulassen. …