Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Normalerweise würde er mich nicht als Beute betrachten. Aber wenn er sich zu verteidigen hat, bleibt ihm nicht viel Spielraum, zwischen Feind und Beute genau zu differenzieren. Das ist mein Glück. Mein Pech könnte sein, daß er mich zwar nicht fressen wird, dafür kann er mich mühelos töten.

   Wie gummiummantelte Panzerketten umschließen mich die warmen, glatten und absolut nicht unappetitlichen Körperwindungen des Reptils. Ich habe ein Gefühl, als wäre ich in eine jener Schrottpressen geraten, die ganze Autos verschlucken und winzige metallene Pakete wieder ausspucken. Es gelingt mir einfach nicht, auch nur einen Versuch zu unternehmen, mich gegen diese unbarmherzige Umschlingung zur Wehr zu setzen. Nur noch das Ausatmen gestattet der Python mir, das Einatmen ist mir verwehrt. Eine Hitze wallt auf in mir, steigt empor und mir ist, als müsse mein Kopf jeden Moment zerplatzen. Verzweifelt sucht mein freier Arm nach dem Schwanzende der Schlange; es zu erwischen wäre purer Zufall. Das weiß ich inzwischen. Ich kann noch nicht einmal meinen Artgenossen zurufen, was sie tun sollen. Erstens würden sie nicht verstehen, was ich von ihnen will, zweitens lähmt sie die entsetzliche Ansicht, die sich ihnen bietet. Zu alle dem entweicht meinem Mund nur noch ein mattes Zischen. Unkontrolliert greift meine Hand ins Leere, vergeblich scharren meine Fingernägel an der glatten Schlangenhaut. Den Schwanz des Tieres werde ich wohl nicht erwischen. Mir verbleiben nur noch Sekunden. Inmitten dieser Verzweiflung überkommt mich eine abenteuerliche Idee.

Trotz meiner unglaublichen Atemnot, die mir beinahe die Sinne raubt, greift meine freie rechte Hand nach dem Schlangenkopf, der mit seinen spitzen, nach hinten gerichteten Zähnen meinen linken Arm festhält, und ich presse ihn unter eine jener Schlingen, die sich um meinen Oberkörper winden. Mit meiner ganzen verbliebenen Kraft drücke ich nun den zierlichen Kopf in einen kleinen Spalt zwischen Schlangenkörper und Oberarm, glasiger Speichel rinnt mir über die Finger, über mein schwarzes Fell. Sogleich beginne ich, diese Schlinge, die sich nun ein wenig lockert, noch ein Stückchen weiter über den empfindlichen Schlangenkopf zu ziehen. Wenn der Python jetzt wieder zudrückt, zerquetscht er sich selbst den Schädel!

   Das Reptil scheint ratlos, wenn man bei diesen Geschöpfen ein solches Wort überhaupt benutzen kann. Ich merke es dadurch, daß sich meine Lungen langsam wieder zu füllen beginnen. …


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