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… war dem Werfer die Art und Weise aufgefallen, wie Ben sein Spiel gemacht hatte, trotz aller Zurückhaltung. Außerdem war bei Ben kein Jubel zu sehen, kein Zeichen von Freude, nichts, das war ziemlich ungewöhnlich. Als er erneut am Wechselschalter stand, entschloß er sich spontan, beim nächsten Mal wenigstens ein ganz klein wenig zu jubeln.
   Ines Fuentes saß noch an der Bar, in der linken Hand ein halbvolles Glas Martini, und schien mit dem Barkeeper zu plaudern; er jedenfalls versuchte es. Aber entweder hatte der Mann zu viel zu tun, oder sein Englisch genügte ihren Ansprüchen nicht. Ben setzte sich wieder neben sie, und ein zufriedenes Lächeln überzog ihr herbes, von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht.
Nun erwartete Ben die Frage: ‚Na, wieviel waren es diesmal?’, aber sie schwieg. Stattdessen warf sie einen Blick in die Speisekarte auf der Theke. Sie schien nicht zufrieden zu sein, denn augenblicklich legte sie die Karte wieder beiseite. Erneut schickte sie ihren bangen Blick auf Reisen.
„Ich habe Hunger!“ sagte sie knapp. „Wie steht’s mit Ihnen, Mr. Sinclair?“
Ben verspürte nicht den geringsten Appetit, aber sein Pensum für heute hatte er erledigt. In seinen Taschen befanden sich fast 1,1 Mill. Francs in großen Scheinen, das war für einen Abend, und den ersten obendrein, kein geringer Betrag. Vielleicht wäre es wirklich vernünftig, mit ihr zu gehen, zu zeigen, daß er ein ganz normaler Mensch war, falls man ihn beobachten sollte.
„Einverstanden“, sagte Ben, „gehen wir etwas essen. Darf ich Sie einladen, Señora Fuentes?”
„Señorita!“ kam es prompt zurück, und nach kurzem Nachdenken willigte sie ein. Ihre unsteten Blicke galten, wie sie Ben verriet, Kollegen, die sie manchmal belästigten, die sich bei Kongressen an ihre Fersen hefteten, ihr keine ruhige Minute ließen. Heute im Casino war sie glücklicherweise von ihnen verschont geblieben.
   Die beiden verließen die Spielbank, Ines führte ihn zu einem exklusiven Fischrestaurant in Hafennähe, das sie gut kannte. Der Kellner begrüßte beide freundlich, teilte ihnen ihre Plätze zu und brachte die Karten. Es war Ende Mai und trotz der späten Nachtstunden warm in dem Lokal an der Cote d’Azur, dennoch behielt Ben sein Jackett an. In seinen Taschen steckten über eine Mill. Francs, er konnte es unmöglich einfach über einen Stuhl legen, geschweige denn in der Garderobe abgeben. Also behielt er es an und ertrug tapfer die Wärme.
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