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… Schnell stand Ben auf seiner Beobachtungsposition, sah dem Werfer auf die Finger und wartete auf seine Chance. Schon nach dem dritten Wurf erkannte Ben, daß nun die unbesetzte Eins folgen würde. Er legte einen glänzenden, goldumrandeten 10 000 Francs Jeton auf die Eins und wartete. Wieder stieg die Spannung in der Runde, wieder verstummten die meisten, wieder lag trügerische Hoffnung in der Luft. Ben vernahm ein lautstarkes, ein ungeliebtes Klickern der Kugel, dann Stille.
„29, Noir, Impair, Passe!“
Die Einsätze wurden eingezogen, einschließlich Bens 10 000 Francs, die auf der Eins lagen. Ben war nicht sonderlich überrascht, einmal ging auch ein Wurf daneben, das war normal, keiner wußte das besser als er. Die Kugel war unglücklich am Steg abgeprallt, das passierte nicht oft, aber es passierte eben. Er wollte es noch einmal versuchen. Nach wenigen Würfen schon erkannte Ben das neue Ziel. Ohne jede Hast legte er 12 000 Francs auf die 35. Das Limit. Alles oder nichts war nun seine Devise. Keine sehr gute, wie er sich eingestehen mußte, aber er kannte sich und seine Fähigkeiten sehr genau. Unendlich lange rollte die Kugel, und das leise Rollen wurde durch die Stille, die nun eintrat, noch verstärkt. Endlich das Klickern und die darauffolgende Ruhe.
„35, Noir, Impair, Passe!“
Ben zeigte keine Regung, wartete geduldig ab, als ihn der Blick des Croupiers traf. Dem war in Erinnerung geblieben, wer die 35 belegt hatte. Die Augen des Werfers fixierten Ben wie die eines Warenhausdetektivs, der einen potentiellen Ladendieb verfolgt. Ben tat, als würde er ihn nicht wahrnehmen. Sein Gewinn, 420 000 Francs, lag nun auf der 35, Dutzende Jetons der gehobenen Preisklasse. Ohne Eile wanderte der Gewinn in die Jacke, Ben griff in seine Hosentasche, holte eine 1000 Francs Spielmarke hervor und legte sie mit einem Kopfnicken auf den Tisch, der Werfer steckte sie in den Schlitz und bedankte sich seinerseits.
Als Ben Tisch Nr. 8 in Richtung Bar verließ, spürte er die neidvollen Blicke derer im Rücken, die weniger erfolgreich waren, das mochte er nicht. Diese Blicke behinderten unter Umständen seine Arbeit. Im dümmsten Fall zog er sich einen Trabanten zu, das war einer, der ihm folgte wie ein Schatten und stets dieselben Zahlen setzte wie er.
Am meisten jedoch störte ihn der Blick, mit dem der Croupier ihn bedacht hatte. Kannte ihn dieser Mann? Unmöglich! Mit diesem Bart würde ihn sein Nachbar nicht wiedererkennen. Möglicherweise  …
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