Ohne allzu große Hast griff Ben zu, verstaute die Spielmarken in seinen Jackentaschen, gab einen obligatorischen Jeton an die Bank und verließ den Tisch, die Blicke des blonden Werfers im Rücken. Es war dies heute das zweite Mal, daß Benjamin auf diese Art Geld verdient hatte. Mißtrauen, beinahe Furcht bemächtigte sich seiner, und nach dem reibungslosen Umtausch der Jetons hatte er nur ein Ziel: Weg von hier.
Aber noch ein weiteres Augenpaar verfolgte Bens Schritte, und bevor er den Ausgang erreichen konnte, stellte sich ihm ein Mann mittlerer Größe in den Weg.
„Sie wollen schon gehen, Monsieur? Das ist aber schade“, redete er Ben in bestem Französisch an, dabei faßte er ihn vorsichtig am Arm. „Sie sollten Ihr Glück noch ein weiteres Mal versuchen“, fuhr er fort, „nachdem Sie eben so erfolgreich waren. Na, kommen Sie schon!“
Der Engländer Ben antwortete in fließendem Französisch, gelernt während seiner Ausbildung, daß er niemals mehr als zwei Spiele mache und befreite sich ohne große Kraftanstrengung, aber sehr bestimmt aus dem Griff des Mannes. Widerwillig ließ der ihn ziehen, sah ihm noch hinterher bis auf die Straße.
Benjamins Wagen parkte in der Nähe der Zufahrt, er stieg ein und preschte los. Schnell hatte er den Ring erreicht, der Paris umschließt, wo sich die Autobahnen treffen, die aus allen Richtungen zur Hauptstadt führen – und von ihr weg! Eilig tankte er seinen Wagen voll, danach ging es ab nach Süden. Mehr als einmal richteten sich seine Augen besorgt auf den Rückspiegel, aber seine Furcht war heute unbegründet, niemand folgte ihm, niemand hatte sich an seine Fersen geheftet.
Beinahe zärtlich berührte seine linke Hand die kleine Ledertasche auf dem Sitz neben ihm, er nahm sie und legte sie sicherheitshalber ins Handschuhfach. Man sollte nicht allzu leichtfertig damit umgehen. In der Tasche befanden …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
14066 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!