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… Ihr Vortrag dauerte nicht lange, war unterhaltsam, mit etwas Humor gewürzt, alles in allem sehr kurzweilig. Ben hörte, wie alle anderen, aufmerksam zu. Anschließend stand man noch beisammen, plauderte ein wenig über dies und jenes.
Als Benjamin sich diskret verabschiedete, war Ines umringt von Verehrern; auch am heutigen Abend hatte Ben zu tun. Ines fragte, ob sie sich noch sehen würden. Ben wußte es nicht und sagte schnell:
„Legen Sie doch bitte eine Nachricht in mein Fach an der Rezeption, wo ich Sie finden kann.“
Sie nickte und wandte sich wieder höflich ihren Gesprächspartnern zu.

   Der Abend war weit fortgeschritten, als Ben sich vor den Spiegel im Badezimmer setzte und sich die blonde Perücke über sein dunkles Haar zog. Es war ein kostbares Stück, hatte ihn ein kleines Vermögen gekostet, aber die Investition sollte nicht vergebens gewesen sein. Mit einem Klebstoff, der von Maskenbildnern verwendet wird, befestigte Ben die Enden der Perücke an seiner Stirn. Wenn man aus großer Nähe auch erkennen würde, daß er eine Perücke trug, so sollte sie doch gut und unauffällig sitzen. Mit etwas Schminke sorgte er noch dafür, die Übergänge unkenntlich zu machen. Als er sich daraufhin im Spiegel betrachtete, war er ein Anderer geworden, kam sich selber fremd vor; und genau das war sein Ziel.
   Gegen 23 Uhr betrat Benjamin das Casino und legte einen anderen, einen entsprechenden Paß vor; problemlos durfte er passieren. Dutzende Personen scharten sich um einen Tisch in der Mitte des Saales, dort war mächtig viel Betrieb. Offenbar gewann ein Prominenter gerade sehr viel Geld. Wie schön für ihn, dachte Ben und steuerte auf einen Roulettetisch zu, an welchem er noch nicht gespielt hatte. Auch hier warf eine Dame die Kugel, und sehr zuverlässig, wie Ben auf Anhieb erkannte. Aufmerksam stellte er sich ihr gegenüber, an eine Stelle, wo er die Scheibe am besten einsehen konnte, und wartete. In seinem Kopf erschienen die Zahlen, auf welche die Elfenbeinkugel im nächsten Moment fallen würde, und beinahe jedesmal lag er richtig. Hier an diesem Tisch lag das Limit bei bescheidenen 5000, das aber sollte ihn nicht abhalten.
„Faites votre jeu!“  ‚Machen Sie ihr Spiel!’, war leise zu vernehmen, die Spieler setzten, die Kugel rollte. Augenblicklich erkannte Ben, daß sie todsicher auf der 9 landen würde. Die Neun aber war besetzt mit einem 100 Francs Chip. Trotzdem setzte Ben 5000 daneben.
„9, Rouge, Impair, Manque!“
 …
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