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… gut, Ben jedoch mit seinen Möglichkeiten stand auf der Skala ganz oben.
   Ohne Eile nahm Benjamin seinen Platz ein, warf einen gespielt gelangweilten Blick in die Runde, bis der Mann aus Rußland in sein Gesichtsfeld trat. In diesem Moment straffte sich Bens Körper erkennbar, eine merkwürdige Unruhe schien ihn plötzlich zu befallen, nervös sortierte er die vor ihm liegenden Jetons in die Bank ein, ließ einige aus den Fingern fallen, nahm sie erneut auf und wieder rutschte ihm ein Chip vom Stapel. Jeder, der ihn in diesen Augenblicken beobachtete, mußte annehmen, daß sein Nervenkostüm heute nicht das beste sei, und exakt so erging es auch seinem goldbehängten Gegenspieler; genau das bezweckte Ben mit seinem Mienenspiel. Denn daß es nur ein Spiel war, wußte niemand außer ihm, und so sollte es auch bleiben.
Wie ein Prüfling beim Examen, der die Fragen und die dazugehörigen Antworten schon kannte, aus welchen Gründen auch immer, setzte sich der Russe an den Tisch, breitete die Masse seiner Spielmarken bedächtig vor sich aus, immer wieder kurze Seitenblicke auf Ben werfend, der in seinem derzeitigen Zustand mehr an ein Kaninchen erinnerte, das unter den Blicken eines hungrigen Wolfes entsetzlich litt.
Endlich schien Benjamin sich gesammelt zu haben, eröffnete die Runde mit der Aufforderung zum Spiel, und die Teilnehmer folgten seiner Bitte. Manche bedächtig, wie der kleine sympathische Mann aus Korea, der das Minimum von 2000 Dollar auf Schwarz setzte, für diesen Tisch eine eher bescheidene Spende. Andere wiederum legten die kostbaren Chips mit einer geradezu beängstigenden Hemmungslosigkeit wahllos auf die grünen Felder vor sich.   Benjamin wartete, hielt die Kugel bereits in der ‚unsteten‘ Hand, während einer seiner Kollegen am Tisch auf Wunsch einer beleibten Dame deren Einsätze noch auf die Zahlen ihrer Wahl legte. Endlich war alles bereit. Ben stellte seine Nervosität derart glaubhaft zur Schau, daß Khalil, der Jordanier, zuweilen selbst in Zweifel geriet, was seine fragenden Blicke verrieten. Unvermittelt schickte Ben die Kugel auf ihre vorbestimmte Bahn.
„Rien ne va plus!“ kam aus seinem Mund, Stille kehrte ein.
   Der Russe spielte an jenem Tag ein System. Denn er hatte alle seine 5 Zahlen - 3, 6, 9, 12, 15 - im unteren Bereich, also unter 18 gewählt. Seine Überlegung war folgende: Je länger das Spiel dauerte, je öfter die Kugel geworfen wurde, umso größer war die Chance für einen Treffer  …
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