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… einen selbstbewußten Blick zu und legte einige Chips vor sich aufs grüne Tuch. Mit einer Hand schichtete sie die Jetons zu einem kleinen Türmchen auf, die andere war halb geschlossen, sie betrachtete intensiv ihre Fingernägel.
Obwohl im Emirat ein relativ liberaler Umgang mit den Regeln des Koran herrschte, war es doch noch nicht an der Tagesordnung, daß eine Einheimische sich derart europäisch präsentierte. Sie mußte Ausländerin sein, schloß Ben daraus und warf die weiße Kugel geschickt auf die unbesetzte 8. Die Frau folgte interessiert seinen Bewegungen und legte gemächlich einen Jeton auf die Acht. Benjamins Blick streifte ihren nackten Unterarm, gerade als sie ihn grazil zurückzog und auf die Tischplatte legte. Dabei zeigte sie den einzigen Schmuck, den sie sichtbar am Körper trug: Eine goldene Armbanduhr. Ben eröffnete erneut, spielte einfach weiter, und jedesmal legte die geheimnisvolle Frau ihre Spielmarke genau auf die Ziffer, die im vorangegangenen Spiel getroffen wurde.
Benjamin wartete, bis sich nur noch ein einziger Jeton in ihrem Besitz befand, den sie unbeirrt auf die zuletzt geworfene Zahl legte, auf die 26. Er sah die Höhe der Spielmarke, bescheidene 2000 Dollar; der Mindesteinsatz. An ihrem Gesichtsausdruck erkannte er sehr wohl, daß es der Dame nicht ums Gewinnen ging, sie hatte anderes vor.
Wäre es eine jener vulgären, eine jener unappetitlichen Anmachen gewesen, die Benjamin fast täglich – selbst hier im Emirat - über sich ergehen lassen mußte, er hätte nicht weiter darauf geachtet. Hier aber verhielt es sich anders. Dieses Geschöpf besaß einen auffallenden, einen ungewöhnlich Liebreiz
Ben warf die Kugel auf die unbesetzte Null, was zur Folge hatte, daß die Einsätze auf dem Tisch liegenblieben und eine zweite Chance erhielten. Mit einem kurzen Blick tastete er die Unbekannte ab, wie der Radarstrahl eines Satelliten einen fremden Himmelskörper, und war sehr angetan. Der nächste Wurf traf die 26, die einzig von der Marke dieser exotischen Schönheit besetzt war. Augenblicklich fühlte Ben sich zurückversetzt nach London, wo er zuweilen ähnliche Freundschaftsdienste geleistet hatte, dafür jedoch bitter büßen mußte. Hier würde ihm das nicht passieren. Im Emirat besaß er beinahe Narrenfreiheit.
Ohne zu zögern machte er sich an die Auszahlung und schichtete 70 000 Dollar vor der Frau auf. Dabei achtete er peinlichst genau darauf, seinen Gesichtsausdruck nicht zu verändern.
Ziemlich  …
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