Wie Ben bei seiner Ankunft, so bestaunte auch Patricia in gleichem Maße die orientalische Stadt, die sie bisher noch nicht einmal von der Landkarte her kannte, ebenso das feudale Hotel, das nun schon seit über 18 Monaten Bens Zuhause war.
„Wie im Märchen“, entfuhr es Patricia, als sie den Balkon betrat, „hier könnte es mir gefallen.“
Ben stand neben ihr, konnte aber seine Zurückhaltung noch immer nicht ganz ablegen. Nicht, bevor sie über ein paar wichtige Themen gesprochen hatten.
„Wie geht es dir, Benjamin?“
Die Frage war ehrlich gemeint, Patricia bemüht, das Eis zu brechen, das sich zwischen beiden aufgetürmt hatte; seit ihrem Abschiedsabend bei ihr zu Hause hatten sie sich weder gesehen noch gesprochen. Und so erzählte Ben von seiner aufregenden Tätigkeit, von den Menschen, denen er hier begegnete, von seinen Tauchabenteuern. Patricia saß auf der bequemen Couch und hörte fasziniert zu. Im Laufe seiner Erzählung ging er zu seiner Bar, mixte zwei kühle Getränke und stellte sie auf den Tisch. Patricia nippte an ihrem Glas und meinte etwas melancholisch:
„Es ist 18 Monate her, seit wir zusammen waren, das ist eine lange Zeit …“
Hierin stimmte Benjamin ihr zu. Das Bild ihrer Villa in London jedoch verblaßte schnell, denn er mußte ihr eine entscheidende Frage stellen. Den Blick aus dem Balkonfenster auf den Park gerichtet, fragte er mit ruhiger Stimme:
„Warum hast du mir verschwiegen, daß du Mitglied des Syndikats bist?“
Dieser Vorwurf traf sie völlig unvorbereitet. Was wußte Ben? Wieviel wußte er? Und was noch wichtiger war: Woher hatte er seine Informationen?
Als er sich ihr zuwandte, versuchte Patricia, ihm genauso gelassen ins Gesicht zu blicken, sie hatte sich entschlossen, hier und jetzt einige Mißverständnisse aufzuklären. Es blieb ihr keine andere Wahl, wollte sie Benjamin nicht für immer verlieren. Diesen begnadeten Croupier, der mit seinen einzigartigen Fähigkeiten Millionen verdienen konnte - allein bei …
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