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… die beiden zu treiben. Er verhielt sich diplomatisch, kannte Bens wachen Verstand und wußte, daß der das Doppelleben jener Dame alleine aufdecken würde; auch jenen Umstand, daß sie, ganz gegen ihre Beteuerungen, doch Mitglied des Syndikats gewesen war. Aber diese Organisation existierte ja nun dank Bens konsequenter Mithilfe nicht mehr.

***

   Es war nicht etwa Schüchternheit, die Ben so lange hatte zögern lassen. Denn er war nicht schüchtern, er war zurückhaltend. Zu allererst hatte er seine Gefühle gegenüber Zakia geprüft und war zu dem Schluß gekommen, daß er sie sehr gern mochte. Sie war klug, gebildet, besaß ein reizendes Wesen, Anmut, niemals hatten sie Streit während der vielen Monate, die sie sich nun schon trafen. Zwar störten ihn die Heimlichkeiten bei ihren Zusammenkünften, und daß sie die Gründe dafür nicht genannt hatte. Aber er konnte sich gut vorstellen, mit ihr gemeinsam in England zu leben. Das Emirat schien ihm als dauerhafter Aufenthalt nicht geeignet, außerdem hatte er in seiner Heimat andere Pläne.
„Was würdest du dazu sagen, wenn ich dich bitten würde, mit mir nach England zu gehen? Als meine Frau“, flüsterte er ihr an jenem Abend ins Ohr, als sie wieder einmal sein Gast war und sich beide erschöpft im Bett räkelten.
Zakia zeigte sich wenig überrascht, beinahe so, als hätte sie längst mit dieser Frage gerechnet. Sie drehte sich auf den Bauch, präsentierte ihm ihren Rücken zusammen mit ihrem attraktiven Hinterteil und stützte sich auf ihre Ellenbogen. Ihr Gesicht offenbarte nicht die Freude, die einem Heiratsantrag hätte folgen sollen. Es erschien eher nachdenklich. Daran änderte auch der Umstand nichts, daß Ben seine Finger sanft über ihren Rücken gleiten ließ, was bei ihr eine zarte Gänsehaut hervorrief.
Schließlich wendete sie sich ihm zu, sah ihn direkt an und eröffnete ihm:
„Das geht nicht, Ben. Ich bin versprochen. Ich bin quasi verlobt, wie man in Europa sagt. Mein Zukünftiger studiert in den Staaten Geologie, wir sehen uns nur sehr selten. Das letzte Mal war er vor vier Monaten hier.“
Es dauerte eine Weile, bis Ben seine Verwunderung überwunden hatte.
„Liebst du Ihn?“
Als entstammten diese Worte einer jener billigen TV Serien, deren Hintergrundgelächter den Zuschauer immer auf die Pointen hinwies, so naiv erschien Ben seine Frage. Aber sie resultierte aus der Bestürzung, die ihn ergriffen hatte. Mit allem hatte er gerechnet, damit nicht. Sie war bereits  …
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