Auf der Steuerbordseite war der Helikopter wieder in der Luft, flog das Schlauchboot an und schwebte regungslos darüber. Ein Seil wurde herabgelassen, das Netz mit der Mine daran befestigt, und sogleich gewann der Helikopter an Höhe. Sein Ziel war die Wüste, wo seine brisante Fracht abgeworfen werden konnte. Die Männer im Schlauchboot blieben zurück und blickten ihm hinterher.
Die Gambling Palace schaffte es beim zweiten Versuch, sich vom Grund wieder zu befreien, hatte keinen Schaden gelitten und drehte langsam wieder in die alte Fahrtrichtung. An Bord wurde gejubelt und heftig darüber diskutiert, was wohl hätte passieren können. Nach und nach setzte sich die Meinung durch, die Mine sei ein Blindgänger gewesen, nach so vielen Jahren im Wasser hatte sie ihre Funktionsfähigkeit eingebüßt. Von der Hubschrauberbesatzung erfuhr die Mannschaft, daß es sich um eine eritreische Mine handelte, die von der Küste Eritreas bis zum Kleinen Bittersee mit der Strömung fast 2000 Kilometer zurückgelegt hatte.
Der Hubschrauber ratterte Richtung Wüste, der Jubel an Bord hatte sich gelegt, Erleichterung hielt Einzug. Die Männer nahmen ihre Arbeit wieder auf, Wu holte den Ausleger ein und zurrte ihn fest, als eine gewaltige Explosion die Gegend erzittern ließ. Alle Augen richteten sich nach Osten, wo ein riesiger Feuerball am Horizont erstrahlte, den eine schwarze Rauchwolke krönte: Die Helikopterbesatzung hatte die Mine abgeworfen und zur Detonation gebracht. Soeben kehrte sie zurück zum Schlauchboot, ihre beiden Kollegen aufzunehmen.
Betretene Gesichter an Bord der Gambling Palace zeigten an, wie knapp man mit dem Leben davon gekommen war, von einem Blindgänger sprach keiner mehr. Und niemand an Bord wollte sich ausmalen, welches Unheil diese Mine am Schiff hätte anrichten können.
***
Dunkelheit lag über der Themse, die Nacht war mondlos, wolkenverhangen der Himmel über London, die Lichter des weißen …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
14333 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!