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… diesem Gedanken wurde ihr jedesmal ganz schwindelig. Diesen überaus zurückhaltenden Menschen, der durch ihre eigene Unentschlossenheit so viel gelitten, beinahe sein Leben eingebüßt hätte. Und das alles nur, weil sie finanzielle Interessen über ihre Freundschaft zu ihm gestellt hatte.
„Benjamin“, begann sie vorsichtig, „du mußt wissen: Das Syndikat existiert nicht mehr. Du sollst auch wissen, daß ich niemals Mitglied dieser Organisation war; ich bin lediglich die Tochter des ehemaligen Chefs. Und selbst das habe ich erst erfahren, kurz nachdem wir uns kennengelernt haben. Als du mich an jenem Morgen gefragt hast, was ich vom Syndikat weiß, habe ich dir allerdings nicht die ganze Wahrheit gesagt. Zu diesem Zeitpunkt war mir durch meinen Vater schon hinreichend bekannt, welche Ziele das Syndikat verfolgte, ebenso, daß in dem Casino, in welchem du gearbeitet hast, ein Mann auf deren schwarzer Liste stand. Das konntest nur du sein! Mein Vater, der übrigens nichts unversucht gelassen hat, mich für die Organisation anzuwerben, war es auch, der mich von der bevorstehenden Aktion im Hafen nach unserer Rückkehr von Cardiff unterrichtet hat; er wußte damals noch nichts von unserer Beziehung. Ich bin in jener Nacht sofort zum Dock gefahren und habe mein Mögliches getan, das Schlimmste zu verhindern. Diesem Umstand hast du es letztlich zu verdanken, daß du deinen unbezahlbaren Mittelfinger heute noch besitzt!“
Sie machte eine kurze Denkpause, bevor sie reuig fortfuhr.
„Nach allem, was man dir angetan hat, war es mir nicht möglich gewesen, dir schon am Krankenbett die ganze Geschichte zu erzählen. Ich habe es versucht, glaube mir, mehr als einmal. Es war so schwer, Benjamin, so unsagbar schwer.“
Während ihrer Erzählung war Ben im Zimmer auf und ab gegangen. Plötzlich stand auch Patricia auf und ging ins Bad. Kurze Zeit später kam sie zurück und setzte sich wieder. Ihr Make-up war nachgebessert worden, Ben vermutete, daß sie geweint hatte. Aber von den Tränen war nichts mehr zu sehen. Unbeirrt setzte Patricia ihre Beichte fort.
„Schon vor deiner Abreise war vom Syndikat nicht mehr viel zu hören, außer von zwei seltsamen Begebenheiten, die sich kurz hintereinander ereignet haben. Vater hatte ein Zusammentreffen mit einem Mann, den er wohl einst hinter Gitter brachte. Sie haben ihn in einem Fluß in der Nähe von Cambridge gefunden, bis zum Hals im Wasser, festgebunden an einen Rollstuhl, beide Füße einzementiert.  …
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