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… gelassen nahm die Dame den Gewinn entgegen und erhob sich. Langsam umrundete sie den Tisch, wählte mit Bedacht die etwas längere Wegstrecke und näherte sich von links jener Stelle, an der Ben stand. Bei ihm angekommen, blieb sie stehen, strahlte ihn an, zählte mit einer Hand die Menge Jetons ab, die sie zuvor verspielt hatte und steckte sie in ein kleines Täschchen.
„Mein Einsatz“, sagte sie in der Landessprache, was kaum jemand am Tisch verstand, denn die überwiegende Mehrzahl der Gäste kam aus nichtarabischen Ländern.
Den gesamten Rest legte sie neben Ben aufs Tuch, fein säuberlich aufgeschichtet.
„Für die Angestellten!“ schickte sie hinterher und verließ den Tisch so unauffällig wie sie gekommen war.
Zum ersten Mal während seines Aufenthalts im Emirat war Ben sichtlich irritiert - durch eine Frau.

   Die Zeiger rückten gegen zwei Uhr morgens, Ben hatte nach Dienstende geduscht, stand im Bademantel vor der Bar seiner luxuriösen Hotelsuite und genehmigte sich, ganz gegen seine Gewohnheit, einen schottischen Whisky. Nachdenklich schwenkte er das Glas, ließ die Eisstückchen klingeln, löschte das Licht im Zimmer und trat hinaus auf den dunklen Balkon. Die Stadt schickte sich gerade an, zur Ruhe zu kommen, ein einzelner Passant überquerte die hellerleuchtete Straße, ohne auf die rote Ampel zu achten. Ben schenkte ihm einige Augenblicke lang seine Aufmerksamkeit, sah, daß er Probleme hatte mit dem Gleichgewicht - im Emirat ein eher seltenes Phänomen. Der Mann lief über ein gepflegtes Rasenstück hinüber zum unablässig fließenden Brunnen, beugte sich hinunter und machte ein paar tiefe Züge. Er schien ein wenig die Orientierung verloren zu haben, denn seine Augen waren beständig auf der Suche.
Auch Ben nahm einen tiefen Schluck, befürchtete im ersten Moment, das helle Klirren der Eiswürfel könnte die Nachbarschaft wecken, als ein leises, andersartiges Klingeln an sein Ohr drang. Es hörte sich nach Schlüsseln an, die gegen Metall schlugen. Er wendete den Kopf und schaute durch die Balkontür ins Innere. Die Tür zu seiner Suite öffnete sich einen Spalt weit, gedämpftes Flurlicht zwängte sich ins Zimmer, gefolgt von einer Hand, die den Lichtschalter zu ertasten schien. Ben stand wie erstarrt. Aber die Hand betätigte den Schalter nicht.
Wäre es denkbar, daß hier im Hotel ein Einbrecher sein Unwesen trieb? Das hielt er beinahe für ausgeschlossen, denn die Strafen für derlei Vergehen waren unverhältnismäßig  …
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