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… Meer, von der lautlosen Unterwasserwelt, die er während seines Aufenthalts hier schon wiederholt genießen durfte. Im privaten Hubschrauber des Scheichs war er regelmäßig am Persischen Golf und am Arabischen Meer, einem Ausläufer des Indischen Ozeans, um seiner Leidenschaft zu frönen. Bis zu beiden Ufern waren es nur wenige Flugminuten.
   Auch von Patricia träumte er. Sie hatte ihm vor kurzem einen Brief geschickt, in dem sie viel zu erzählen wußte, Ben hingegen konnte sich nicht entschließen, ihn zu beantworten. Denn noch immer hatte er zu kämpfen mit ihrer Unaufrichtigkeit ihm gegenüber. Sie jedoch bestand darauf, ihn zu besuchen, wollte sich unbedingt mit ihm aussprechen. Irgendwann würde er ihrem Drängen wohl nachgeben.

***

   Sie war eine Erscheinung wie Aurora, Göttin der Morgenröte. Mit ihrem blütenweißen bodenlangen Kleid lehnte sie lässig an einem dieser bogenförmigen Fenster des Casinos und schickte neugierige Blicke zu Benjamin herüber. Der stand wie gewöhnlich an ‚Seinem Roulettetisch’, um mit sicherer Hand den zahlreichen Gästen ihre Dollars zu entlocken.
Lange dauerte es nicht, und Ben nahm Blickkontakt auf mit der Frau, deren Lächeln ihn mit einer Wärme überflutete, als richtete sie einen Infrarotstrahler auf ihn, eine Miniatursonne. Zwischen dem Werfen der Kugel, dem Auflegen der Jetons und den – spärlichen – Auszahlungen, verblieb ihm noch genügend Zeit, mit jener Dame unauffällig zu flirten.
Diese Frau sah nicht unbedingt typisch arabisch aus, wie Ben feststellte. Zwar besaß sie das schwarze, lange Haar der Orientalin, auch eine etwas dunklere Hautfarbe, trug aber kein Kopftuch. Und keinen Schmuck. Weder an ihren Ohren noch am Hals glitzerte es, was ihrer Person trotz des Kleides eine unaufdringliche und daher unglaublich erotische Nacktheit verlieh.
   Um ein Haar hätte sich Benjamin von ihrer bezaubernden Weiblichkeit irritieren lassen. Er verfehlte sein anvisiertes Ziel um zwei Nummern und sah sich genötigt, einem dürren Mann von den Philippinen den stolzen Betrag von 70 000.- Dollar hinüber zu reichen. Derartiges paßte nicht zu seinem konzentrierten Arbeitsalltag, so etwas passierte ihm sonst niemals. Innig wünschte sich Ben, jene wundersame Dame würde wieder verschwinden, bevor noch Schlimmeres geschah. Nach wenigen Würfen jedoch stabilisierte sich seine Hand, er traf so sicher wie zuvor. Da trat die Frau an seinen Tisch.
Schräg gegenüber nahm sie Platz, warf ihm  …
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