Bald lag das Flughafengelände hinter ihnen, in einiger Entfernung konnte Benjamin die Skyline einer Stadt ausmachen. Wie eine Fata Morgana mutete sie an, die über dem Wüstenboden zu schweben schien. Der Wagen fuhr sehr schnell auf der einzigen asphaltierten Straße weit und breit, und ebenso schnell kam die Stadt näher.
Die Häuser waren nicht so hoch wie jene in Las Vegas, hier im Emirat baute man mehr in die Breite. Ben sah gigantische Hotelanlagen, wie er sie prächtiger nirgendwo auf der Welt gesehen hatte. Die ganze Stadt war übersät mit Hotels. Dazwischen aber konnte man kleinere morgenländische Bauwerke erkennen, wie aus Tausend und einer Nacht, mit leuchtend weißen Fassaden, farbigen Dächern, gewaltigen Treppen und Toren, es war in der Tat wie im Märchen.
Die Menschen auf den Straßen jedoch - meist westlich angezogene Männer, mehr oder weniger arabisch gekleidete Frauen ohne Schleier - wirkten nicht so märchenhaft, sie reihten sich ein, rundeten das reale, das greifbare Bild dieser modernen Stadt ab. Noch hatte Ben die Luft nicht geatmet, nicht das Klima gespürt, nicht die Wohlgerüche Arabiens geschnuppert, da war er schon begeistert.
Die Fahrt endete in der Tiefgarage eines an luxuriösen Ausstattungen nicht zu überbietenden Hotels, Benjamins Zuhause. Es war ein Wohnhotel, keine Bleibe für wenige Nächte; in diesem Haus lebten die Menschen für längere Zeit. Benjamin bezog eine Suite, bestehend aus sechs Zimmern, zwei Bädern und zwei Balkonen – Überfluß wohin man das Auge richtete. Sadde begleitete Ben in sein neues Domizil und ließ ihn in der Folge für einige Zeit alleine, damit er sich ein bißchen akklimatisieren konnte.
Der Croupier aus London trat auf jenen sonnenüberfluteten Balkon hinaus, der nach Süden wies, und spürte die trockene Wüstenluft auf seiner Haut, herrliches Wetter, es gefiel ihm ausgezeichnet. Deutlicher als von London hierher ins Emirat hätte der Klimakontrast kaum ausfallen können. Von seiner Warte aus überblickte er weite Teile des Stadtkerns, die sattgrünen Parkanlagen mit ihren überaus lebendigen Springbrunnen und Palmengärten. Wie eine überdimensionierte Oase ruhte diese Stadt am Rande der lebensfeindlichen arabischen Wüste, im Westen eingerahmt von Bergen, gelben Sanddünen und strahlend blauem Himmel, im Osten lag glänzend das Arabische Meer. So trocken wie heute würde die Luft hier nicht immer sein, dachte Ben, …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
14096 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!