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… wie die Kulisse eines Gruselfilms. Hoch oben auf dem Viadukt stoppte ein dunkler Wagen, dessen Fahrer die Beleuchtung ausgeschaltet hatte. Es wurde etwas ausgeladen, anschließend wurde das Fahrzeug von der Brücke gefahren und am Wegrand geparkt. Der Fahrer stieg aus und ging rasch die Strecke zurück.
   Als Dr. Jonathan Hargreaves erste Lebenszeichen von sich gab, war alles bestens vorbereitet. Der Mann mit den graumelierten Haaren lag auf seiner rechten Körperseite, die Hände vor dem Bauch zusammengebunden, und starrte ins Nichts. Es dauerte eine Ewigkeit, bis er realisierte, daß nicht ein Traum ihm einen bitterbösen Streich spielte, sondern kalte Realität ihn umgab; denn in der Tat fröstelte ihn. In seiner Benommenheit versuchte er, den Kopf zu heben, sich umzusehen, aber die Nachwirkungen der Betäubung verhinderten das, hart fiel seine Schläfe zurück auf die steinerne Mauer, auf der er lag. Der Versuch zu sprechen scheiterte ebenso kläglich wie jener, sich aufzurichten. Der Mann keuchte, schnappte nach Luft. Beim Ausstrecken seiner Beine fühlte er die Fesseln an den Knöcheln und den eisigen Wind, der vom Tal heraufwehte, geschwind zog er sie wieder an.
Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit im Abgrund. Tief unten schlängelte sich ein leuchtendes Band dahin, in dem sich die matte Sichel des Mondes widerspiegelte. Wo war er? Woher kam diese entsetzliche Kälte? Über sich sah er Sterne blinken, auf jeden Fall war er im Freien. Langsam kehrte die Erinnerung zurück: Man hatte ihn entführt! Er befand sich nun selbst in einer jener überaus unangenehmen Lagen, in denen sich seine Opfer vielfach wiedergefunden hatten. Was aber hatten sie mit ihm vor?
Benjamin stand direkt neben ihm und war sich gewiß, daß sein Gefangener noch nichts von seiner Präsenz ahnte. Er lehnte mit beiden Unterarmen auf der Mauer, unmittelbar neben Hargreaves’ Kopf und schaute in die Tiefe. In der Dunkelheit hatte die Brücke noch viel gewaltigere Dimensionen als bei Tageslicht. Mit dem linken Ellenbogen stieß er Hargreaves an.
„Nun, Mr. Hargreaves, wie fühlen Sie sich?“ fragte er knapp. „Oder soll ich Sie Jonathan nennen?“
Sein gebundenes Opfer drehte den Kopf, versuchte zu erkennen, wer da neben ihm stand, schaffte es aber nicht.
„Wer sind Sie?“ fragte Hargreaves, noch immer etwas benommen und meilenweit entfernt von seiner ehemaligen Überheblichkeit. Wie einst seine Opfer, so stand er jetzt Todesängste aus,  …
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