… Brief entdeckt. Absender war ein Mr. Robart, und dieser Mr. Robart arbeitete in diesem Gebäude, welches außen ein prächtiges chromblitzendes Schild zierte:
,New Scotland Yard’.
Ben hatte nicht die leiseste Ahnung, was Robart von ihm wollte, telefonisch war nichts zu erfahren. Er ging zum Fahrstuhl, fuhr in die vierte Etage, und nach kurzer Suche hatte er dessen Büro ausfindig gemacht. Lieutenant Robart bat ihn herein, bot ihm Platz an, holte eine Akte und stellte sich neben ihn.
Der Kriminalbeamte war zirka 20 Jahre älter als Ben, groß, ein wenig füllig, trug einen ansehnlichen dunkelblonden, an den Enden bereits etwas grau melierten Schnurbart, der seine Lippen verdeckte, besaß ungewöhnlich blaue Augen und machte einen recht gemütlichen Eindruck
„Mr. Sinclair“, begann er ohne Umschweife, „ich will es kurz machen. Wir haben Sie hergebeten aufgrund ihres Suizidversuches im vergangenen Juli. Die Klinik, die dazu verpflichtet ist, hat uns darüber informiert - über die Gründe aber Stillschweigen bewahrt.“ Damit ging er auf die andere Seite seines Schreibtisches und setzte sich auf einen drehbaren Armsessel. „Welches waren denn ihre Gründe, Mr. Sinclair?“
Mit großem Interesse schaute der Lieutenant auf Ben, der sich nicht klar war darüber, ob er diesem Mann die ganze Wahrheit sagen durfte. Nachdenklich blickte er aus dem Fenster, sah das Dach der Oper, und überlegte, ob er Patricia demnächst einmal dorthin entführen sollte.
„Ich hatte private Probleme“, begann Ben, „Probleme, die mir über den Kopf gewachsen waren.“
Lt. Robart neigte den Kopf ein wenig zur Seite, sah Bens Zögern und stand wieder auf.
„Sie brauchen uns natürlich nicht zu antworten, wenn Sie nicht wollen, Mr. Sinclair. Aber ich denke, eine Zusammenarbeit könnte für alle Beteiligten von Nutzen sein.“
„Für welche Beteiligten?“ fragte Ben, der nicht ahnen konnte, wovon der Lieutenant sprach.
„Mr. Sinclair, ich will ganz offen reden“, fuhr Robart fort. „Seit vielen Jahren liegt hier bei mir eine Akte, die beständig dicker wird und die möglicherweise niemals geschlossen werden wird. Ihr Inhalt befaßt sich mit Todesfällen, die ausschließlich Croupiers betreffen, oder ehemalige Croupiers. Menschen, die mysteriösen Unfällen zum Opfer fielen, meistens Autounfällen. Einer unserer Mitarbeiter bemerkte bei seinen Recherchen diese Zusammenhänge. Seine Nachforschungen ergaben, daß es neben den Unfällen mit Todesfolge auch andere  …