„Du hast ein neues Bild in der Halle, es ist hübsch. Ein Franzose?“ fragte er.
Patricias Körper versteifte sich ein wenig, sie zögerte einen Moment, goß beide Gläser voll und sagte nur:
„ ... Ja ... “
„Teuer?“
Ben mußte diese Frage stellen. Schließlich lag die Angelegenheit der Geldbeschaffung im Casino von Cardiff noch nicht allzulange zurück, mit all ihren Konsequenzen. Ihre Antwort bestand lediglich aus einem zögerlichen Nicken. Daraufhin sah Ben Patricia durchdringend an, sie aber schwieg beharrlich. Da fiel ihm der Mann am Tor wieder ein.
„Bei meiner Ankunft vorhin habe ich unten an der Einfahrt einen Mann gesehen, der mir bekannt vorkam. Wer war das?“
„Der große Dicke?“ fragte Patricia, Ben nickte. „Das war mein Vater, der ehrenwerte Richter Sir Anthony Hawkins. Er wollte mich sprechen, aber ich habe ihn sofort gebeten, wieder zu gehen. Ich weiß genau, was er wollte. Aber damit ist jetzt Schluß.“
„Sag’ mir nicht, daß er schon wieder...!“
„Doch! Aber .. er bekommt keinen Penny mehr. Zuerst soll er sich einer Behandlung unterziehen. Reden wir nicht mehr davon, Schatz.“
Der Mann am Tor aber ging Ben nicht aus dem Sinn. Bilder tauchten in seinem Kopf auf von Zahlen, die ein Mann beim Roulette setzte und von einem Croupier, der stets mit voller Absicht daneben warf.
Der Prolet, der auf die Sieben gesetzt hat! Jetzt erinnerte sich Ben wieder an den ungehobelten Zigarrenraucher, der vor Wut beinahe zerborsten wäre, während Ben ihn mit seiner begnadeten Wurfhand drangsalierte.
„Das also war dein Vater ...“
Ben kam nicht umhin, ihr die Geschichte zu erzählen. Patricia schaute ihn mit gemischten Gefühlen an und sagte plötzlich aufgeregt:
„Also doch! Du kannst es tatsächlich! Ich habe es immer vermutet, wollte es aber nicht richtig wahrhaben. Du wirfst die Kugel genau auf eine vorbestimmte Zahl! Das ist ja brillant!“ Schnell korrigierte sie sich. „Ich meine, das ist nicht ungefährlich ...“
Lange sah Patricia ihren Gast an und meinte endlich mit sorgenvoller Miene:
„Diese Geschichte mit meinem Vater war leider keine gute Idee, Ben. Er hat einflußreiche ... Freunde, die man nicht unterschätzen sollte. Gefährliche Freunde.“
Vom Syndikat erzählte sie ihm noch immer nichts.
***
Alles was Ben benötigte befand sich bereits im Wagen, als er auf den abseits gelegenen unbeleuchteten Parkplatz fuhr. …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
14116 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!