Den Besuch des berüchtigten ‚London Club’ im Aladdin wollte sich Ben für den Schluß seines Las Vegas Aufenthaltes aufsparen; dort wurde mit gigantischen Einsätzen gespielt. Im Luxor, seinem Domizil, verzichtete er auf einen Besuch des dortigen Casinos, den Spielsaal hat er nie betreten.
Im Treasure Island ging es ebenso laut zu wie in allen anderen Casinos der Stadt, es war nicht zu vergleichen mit der gedämpften Atmosphäre einer Spielbank in Old England. Hier in Las Vegas wurde gerufen, hier spielte laute Musik, es war kein Ort der Ruhe und der Konzentration; das hier waren eben die USA. Aber Ben hatte sich sehr schnell gewöhnt an diese ameisengleiche Geschäftigkeit, die überall zu spüren war, und es störte ihn kaum mehr.
Im Treasure Island standen einige Französische Roulettetische, die geradezu auf ihn zu warten schienen, und nach nicht allzu langer Zeit schon hatte Ben einen zufriedenstellenden Werfer ausgemacht. Benjamin brauchte französische Tische, die amerikanischen besaßen eine andere Zahlenkombination. Aber das Zeremoniell war überall das gleiche. Er wartete, bis der Croupier die Kugel auf die Reise schickte, erst dann setzte er seinen Betrag.
Er plazierte einen Tausend Dollar Jeton auf der 5, die 5 wurde getroffen, Ben steckte seinen Gewinn ein und war vom Tisch verschwunden. Bei der großen Anzahl von Jetons, die bei jedem Spiel in seine Taschen wanderten, fühlte er sich nach dem obligatorischen Gang zum Wechselschalter nicht nur physisch ein wenig erleichtert. Wenn es auch bisher noch nicht vorgekommen war, daß man ihm seine Chips wieder abgenommen hatte, so lag dies immerhin im Bereich des Möglichen. Einem Besucher dagegen sein bereits eingewechseltes Bargeld aus den Taschen zu holen, war selbst hier ein krimineller Akt, ein Verbrechen. Ben wußte nicht, ob sie dazu imstande waren, wollte es allerdings auch nicht drauf ankommen lassen.
An Tisch 4 lief es nicht. Ben hatte dem Werfer das Prädikat gut verliehen, anderenfalls hätte er hier nicht einen Dollar gesetzt. Als er jedoch den ersten Tausender auf ein freies Feld gelegt hatte, fiel die Kugel auf eine völlig andere Zahl. Ben versuchte es erneut, und noch ein drittes Mal, aber die Kugel fand ihr Ziel nicht. Abrupt verließ er den Tisch; er hatte eine Unregelmäßigkeit bei der Drehung des Rades erkannt. Entweder wurde es manipuliert, oder das Lauflager war beschädigt. …
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