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… dieser mißlichen Lage befreien sollte.
   Auf einmal hatte Ben viel Zeit und überdachte seine derzeitige, seine neue Situation. Etwas war mit ihm passiert in den letzten Tagen; weder empfand er Angst noch machte er sich irgendwelche Sorgen um seine Zukunft. Selbst, als vorhin die Stoßstange des Wagens immer näher kam, ihn geradezu in den tödlichen Abgrund stieß, verspürte er keinerlei Furcht. Woran lag das?
Zum letzten Mal hatte ihn Angst befallen, als dieser Mexikaner das riesige Messer an seinen Hals drückte, höllische Angst sogar, Panik. Die Begegnung mit der Klapperschlange am anderen Tag löste bei ihm schon keinen Fluchtreflex mehr aus. Bei seiner Strafaktion in Raouls Zimmer war er beinahe emotionslos gewesen. Ganz zu schweigen von seiner Gleichgültigkeit an dem Abend, als sie ihn baten, das Caesars Palace zu verlassen.
Aber sein Empfinden vorhin stellte alles andere in den Schatten. Noch nicht einmal als er bereits abstürzte, befiel ihn der kleinste Anflug von Furcht. Es hatte den Anschein, als wäre nicht er selbst der Leidtragende, sondern ein anderer, ein völlig Fremder, und Ben selbst nur Zuschauer. Eine groteske Situation.
   Um sich vor der Kälte zu schützen, schlang Ben seine Arme um den Oberkörper. Viel half es nicht. Aber er stellte erfreut fest, die Geldscheine waren doch zu etwas nutze: Immerhin isolierten sie ein klein wenig. Dampfend stieß er seinen Atem aus. Hier oben in schwindelnder Höhe hatte er jetzt Muße nachzudenken und ließ seine bisherige Reise im Geiste an sich vorüberziehen, die unangenehmen Erlebnisse, vor allem aber die angenehmen.
Und zu den schönsten überhaupt gehörte seine Begegnung mit Nibu Senza, dem Indianerjungen. Wie verabredet hatte Ben ihn am nächsten Tag am vereinbarten Ort getroffen, ihm sein giftiges ‚Werkzeug’ zurückzugeben, welches ihm in der Nacht davor so gute Dienste geleistet hatte. Stolz trug der Junge das Fernglas um den Hals.
Ben war sich ganz sicher, daß er die Echse an genau denselben Platz zurückgebracht hatte, auch wenn es für ihn einen halben Tagesmarsch bedeutete; der Junge besaß Zeit. Zeit hatte für ihn nicht dieselbe Bedeutung wie für Benjamin, der praktisch kein Unternehmen startete, ohne an dessen Ende zu denken oder daran, wie lange es dauern würde. Zeit war der quälende Stachel im Fleisch der Zivilisation.
   Ben blickte auf Las Vegas hinab. Wo mochte wohl die dunkle Pyramide des Luxor liegen? Ziemlich weit im Süden der Stadt, wo  …
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