Benjamin stand regungslos da, kostete die Situation regelrecht aus. Furcht verspürte er keine, die hatte er endgültig in Albuquerque gelassen.
Da drang aus der Dunkelheit des weiterführenden und ansteigenden Weges ein leises Schleifen zu den Wartenden herunter, als ob ein Körper über den Straßenstaub gezogen würde.
,Schschsch!’ war zu hören, und nochmals: ,Schschsch, schschsch!’
Gebannt suchten die drei Kidnapper mit ihren Augen den Ort ab, von dem das Geräusch zu vernehmen war, konnten aber aufgrund der Finsternis nichts erkennen. Immer näher schob sich dieses beunruhigende Zerren, stockte kurz, wurde danach wieder deutlicher.
,Schschsch, schschsch!’
„Was ... ist das?“ fragte Miguel unsicher.
„Weiß nicht, sieh nach!“ kam es aus Steves Mund, und sein Tonfall verriet den Chef.
Bevor jedoch der Südamerikaner losgehen konnte, hieß ihn ein metallenes Geräusch innehalten, ein Geräusch, das entsteht, wenn eine halbautomatische Waffe durchgeladen wird. Wie von einem Magneten angezogen richteten sich die drei Augenpaare wieder auf Benjamin, der inmitten des gleißenden Scheinwerferkegels stand und in der Rechten eine Pistole hielt. Mit der Linken nahm er sich die Perücke vom Haupt, während er beinahe teilnahmslos fragte:
„Sie wollen unsere nette Runde schon verlassen, Miguel? Das wäre aber sehr unhöflich.“
Der Südamerikaner erstarrte, schüttelte zaghaft seinen dunklen Lockenkopf und hob unaufgefordert beide Hände in Schulterhöhe. Die beiden anderen taten es ihm gleich; voller Entsetzen erkannten auch sie ihr Opfer von Vorgestern, das von den Toten auferstanden schien. Die drei waren drauf und dran, ihre Beherrschung zu verlieren.
Und zu alledem ertönte dieses penetrante Schleifen im Staub, welches bei den dreien ein nie gekanntes Unbehagen auslöste, denn noch immer war nicht zu sehen, wer oder was sich da näherte.
„Schschsch, schschsch!“
Nicht einmal die genaue Richtung ließ sich ausmachen. Immer näher kam das gräßliche Geräusch. Ben genoß die Hilflosigkeit der Gangster sowie die atemlose Stille, die hier im Lichtkegel herrschte.
„Schschsch, schschsch!“
Da tauchte im matten Schein des Mondlichtes undeutlich eine dunkle Figur auf, ging ein wenig gebückt, näherte sich von oben her. Ziemlich ruckartig bewegte sie sich. Weich skizzierten die bleichen Strahlen des Erdtrabanten die geheimnisvolle Silhouette der nächtlichen Gestalt.
„Schschsch, schschsch“.
…
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
14063 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!