„Du kannst das essen“, sagte der Indianer und schnitt ein neues Stück der Pflanze ab, schälte es und steckte sich das Gel in den Mund. Ben tat es ihm gleich und machte ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Bitter schmeckte es, äußerst bitter; aber hier in dieser Trockenheit spielte es keine große Rolle, wie etwas schmeckte, wenn man dadurch überleben konnte.
Ben bat den Jungen, ihm zu zeigen, wie er die Echse wieder einfangen könne, sollte sie ihm entwischen, und nach einigen Versuchen hatte er den Dreh raus. Vor allem schnell mußte er sein. Und Bens Hände und Finger waren schnell. Im Sack war die Gila harmlos. Ähnlich wie die meisten Giftschlangen, biß sie nicht durch den Sack hindurch, somit konnte man sie unbesorgt transportieren. Eine durchaus beruhigende Erkenntnis.
Erst am späten Nachmittag erreichten sie wieder die Stelle, wo der grüne Mietwagen stand. Ben legte den zugeschnürten Sack auf den Rücksitz, wandte sich dem Jungen zu und fragte, was er ihm schulde.
„Du schuldest mir nichts, Engländer. Wir haben einen schönen Tag erlebt, was wollen wir noch mehr?“ Und abschließend sagte er: „Bring sie bitte wieder!“
Ben holte das Fernglas aus der Hosentasche, und die großen Augen des Jungen zeigten das gleiche Interesse wie am Vormittag - und wie zuvor am Fluß. Benjamin wickelte die dünne Schnur ab und hängte das Glas um den Hals des jungen Mannes.
„Es gehört dir“, sagte er freundschaftlich.
Der Kleine war verblüfft und zeigte das deutlich. Behutsam umschlossen seine Finger den Schatz, verbargen ihn vor neugierigen Blicken.
„Ich komme morgen wieder und bringe das Tier zurück, okay?“ sagte Ben.
„Okay“, kam es aus dem Munde des Knaben, „bis morgen.“
„Kann ich dich ein Stück mitnehmen?“ fragte Ben.
„Nein, danke.“
Benjamin stieg ein, startete den Motor, ließ das Fenster herunter und erkundigte sich bei dem kleinen Mann, wo er ihn morgen finden würde.
„Ich bin hier“, bekam er zur Antwort, das …
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