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…  Er achtete nicht auf die Knüffe und Stöße, die ihm diejenigen verpaßten, die er zur Seite drängte und endlich konnte er einen Blick auf die Mädchen erhaschen, die durch die Priester von der Menge abgeschirmt wurden. Es gelang ihm, Elena`s suchenden Blick einzufangen. Als er ihre Angst erkannte, streckte er flehend die Hände nach ihr aus, wurde aber sofort von den kräftigen Priestern zurückgedrängt. Die Menge schloß sich wieder um ihn und er konnte keinen Blick mehr auf die Geliebte werfen. Er mußte jetzt auch ganz nach seinem Plan vorgehen. Keiner der anderen jungen Stiertänzer, und auch keiner der Priester des Gottes, durfte ihn sehen oder erkennen. Also zog er sich zurück aus der Menge und verschwand in der Dunkelheit der hereinbrechenden Nacht.
                *
Das Gebet zum Minotaurus war beendet und Mädchen, Priester und die Menge der noch anwesenden Zuschauer erhoben sich aus ihrer kauernden Stellung. Der Hohepriester trat vor die Mädchen hin und legte ihnen nacheinander seine Hände segnend auf die Stirn. Währenddessen sprach er eine Zauberformel, in einer uralten Sprache, die heute kein Mensch mehr verstand. Danach trat er zurück und winkte mit einer gebieterischen Geste die anderen Priester zu sich. Er hob die Fackeln auf, die vor der Höhle bereitlagen und reichte sie herum. Die Priester entzündeten sie, und während einige von ihnen zurücktraten und mit den anderen Zuschauern einen Halbkreis um den Eingang der Höhle bildeten, traten zwei von ihnen vor die Mädchen hin und wiesen sie an, ihnen zu folgen. Inzwischen, waren auch die anderen Mädchen von Angst befallen und drängten sich zitternd aneinander. Auf einen harten Befehl des Oberpriesters hin aber beeilten sie sich, den Priestern zu folgen. Die zurückgebliebenen Priester stimmten einen monotonen Singsang an, der die Opfer verabschiedete. Die Mädchen und die zwei Priester ließen das von Sternen und Mond silbern beschienene Land der Menschen hinter sich und betraten stockenden Fußes eine andere, unheimliche Welt. Die Weltdes Minotaurus. Nur schwach beleuchteten die unruhig flackernden Fackeln der Priester die schwarzen, feucht schimmernden Wände der Höhle. Die zuckenden Flammen schufen immer neue Schattengestalten und die Mädchen fürchteten sich sehr. Jedesmal, wenn der Umriß eines Tropfsteines plötzlich aus der Finsternis gerissen wurde, oder einer der Priester ein unbedachtes Geräusch verursachte, zuckten sie erschrocken zusammen und drängten sich noch dichter aneinander. …
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