… Angelo zog die Mädchen noch ein Stück mit sich, dann ließen sie sich alle drei atemlos und völlig erschöpft ins Gras sinken. Im Inneren der Höhe war eine Bewegung wahrzunehmen und ein immer schriller werdendes Gebrüll brach sich an den Wänden des Labyrinths. Dann war der Spuk vorbei. Am Eingang der Höhle war nichts mehr zu sehen und Ruhe kehrte ein. Angelo lag im Gras und schaute zum Himmel empor, wahrend er versuchte wieder zu Atem zu kommen. Kein Wunder, daß kein Mondlicht ihnen die Richtung gewiesen hatte. Dunkle Wolken hatten sich zusammengeballt und ab und zu zuckte ein Blitzstrahl über den Himmel. Erst langsam konnte er erfassen, dass sie wirklich überlebt hatten. Sie waren den Taurus entkommen! Das ganze Leben lag nun vor ihnen – ein Leben mit seiner über alles Geliebten! „Wir haben es geschafft!“ jubelte er und griff nach Elena`s Hand. Vor Erleichterung weinend sank sie an Angelos Brust. Er hielt sie fest, als ob er sie nie mehr loslassen wollte und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Nach einer Weile holte sie Lela`s verzweifelte Stimme wieder in die Wirklichkeit zurück. „Was sollen wir denn jetzt tun? Nach Hause zurückkehren können wir nicht. Niemand darf wissen, daß wir unser Gelübde gebrochen haben und vor dem Gott geflohen sind.“ Sie schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte lautlos. Angelo erhob sich. Er reichte Elena die Hand und zog sie zu sich empor. Dann legte er Lela tröstend die andere Hand auf die Schulter und sagte: „Ich habe mir alles genau überlegt. Die Wachen habe ich betäubt. Sie werden bestimmt bis zum Morgen schlafen und werden niemand erzählen können, was sich hier abgespielt hat. Wir können zu keiner von euren Familien. Sie würden uns nicht helfen, weil ihr in ihren Augen Schande über eureAngehörigen gebracht habt. Aber mein Großvater kam aus Rom hierher. Elena ich glaube, ich hatte dir davon erzählt, auch dass er Fischer ist und ein Boot besitzt?“ Elena nickte und wartete, daß er fortfuhr. „Er gehört also nicht dem kretischen Glauben an und ich bin mir sicher, daß er uns beistehen wird.“ „Wir müssen aber sehr vorsichtige sein, damit uns auf dem Weg dorthin niemand sieht und erkennt.“ Gab Elena zu bedenken. Angelo schlug vor: „Wir meiden die Straßen und schleichen uns um den Ort herum. Zum Glück wohnt mein Großvater etwas außerhalb. So wird es niemand bemerken, wenn wir mitten in der Nacht bei ihm auftauchen.“ Lela hatte die ganze Zeit nur schweigend zugehört nun fragte sie zögernd: „Und was wird mit mir? …

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