Das Verließ
Als Elena in dieser Nacht zum Tempelgelände zurückschlich, war ihr Herz voller Kummer. Wie sollte sie sich entscheiden? Sie liebte Angelo von ganzem Herzen und wollte nichts lieber, als ihr ganzes Leben ihm zu gehören. Doch auf der anderen Seite war ihre Familie, die sie immer gut behandelt und geliebt hatte, und da war ihr Versprechen dem Gott gegenüber. Würde sie nicht eine furchtbare Strafe treffen, auch wenn sie sich dem Urteil der Priester durch Flucht entzog? Würde der Zorn des Gottes, wenn er denn wirklich einer war, sie nicht treffen, egal wo sie sich verbarg? Sie hastete durch den Säulengang, der zu ihrem Zimmer führte, als sie sich grob an den Armen gepackt im eisernen Griff der Hohe-Priesterin wiederfand. Sie versuchte erst gar nicht sich zu wehren, sondern ergab sich demütig in ihr Schicksal. Ohne ein Wort zog die Priesterin sie rücksichtslos hinter sich her. Sie eilte mit ihr die Treppen hinab, die unter den großen Saal des Gottes führten. Dort riß sie eine schwere alte Holztür auf und stieß Elena in den muffig riechenden Raum dahinter. Die Tür wurde zugeschlagen und sie hörte einen Riegel einrasten. Elena tastete sich durch die Dunkelheit und fand eine Pritsche an der Wand, auf die sie sich vorsichtig niederließ. Erst jetzt brach das Elend mit seiner ganzen Macht über sie herein und sie begann hemmungslos zu weinen, bis ihre Augen brannten und ihre Schultern krampfhaft zuckten. Irgendwann mußte …
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