… umfloß wie leuchtender Nebel ihre Silhouette. Angelo wußte, daß er dieses Bild nie mehr vergessen würde. Es würde für immer in seinem Herzen sein, egal ob seiner Liebe Erfüllung gegönnt sein würde, oder ob der tödliche Einfluß des Minotaurus sie zerstören würde. Nun eilte er auf sie zu und schloß sie in seine Arme. Sie küßten sich wild und Angelo fühlte, genau wie Elena, daß es für sie beide immer schwieriger wurde, ihre Sehnsucht einander ganz zu gehören zu bezähmen. Als sie sich von einander lösten, sagte Angelo zärtlich: „Schließe deine Augen, Liebste, und öffne sie erst wieder, wenn ich es dir sage.“ Elena tat lächelnd, was er sie geheißen und er legte ihr das Perlenarmband um das zarte Handgelenk. Er hob ihre Hand an sein Gesicht und küßte die Innenfläche. „Jetzt darfst du schauen.“ In seiner ängstlichen Vorfreude auf ihre Reaktion auf sein Geschenk, sah er wie ein kleiner Junge aus, der nichtweiß, ob der Mutter der Blumenstrauß gefällt, den er für sie gepflückt hat oder nicht. Elena senkte den Blick auf das Schmuckstück und hob dann ihre vor Glück strahlenden Augen zu ihm empor. „Du hast es nicht vergessen, du hast an meinen Geburtstag gedacht. Oh Angelo.“ Vor Freude hätte sie fast geweint, denn ihre Gefühle waren sehr durcheinander, seit Angelo ihr gesagt hatte, daß er sein Leben ihr widmen wolle und sie gebeten hatte, ihr Gelübde dem Minotaurus gegenüber zu brechen und mit ihm zu fliehen. Sie liebte ihn ja auch und gerade heute hatte er mit diesem Geschenk wieder bewiesen, daß er immer an sie dachte und ihre Liebe vertieft und wertvoller gemacht. Sie fiel ihm um den Hals um die Tränen zu verbergen, die ihren Blick verschleierten. Angelo schob sie sanft von sich, nur um sich an den Baum gelehnt niederzulassen und sie auf seinen Schoß zu ziehen. „Elena, ich muß mit dir reden. Es ist sehr wichtig, denn es geht um unsere Zukunft. Bitte unterbrich mich nicht, sondern laß mich die Geschichte von Anfang bis Ende erzählen.“ Und er begann zu berichten, wie er den alten Perikles aufgesucht hatte, was Elena einen erschreckten Ausruf entlockte, denn der alte Mann war ja als gefährlicher Zauberer verschrien. Während Angelo seine Geschichte und die des alten Mannes erzählte, änderte sich jedoch ihre Meinung über Perikles und Mitleid sowie Bewunderung spiegelten sich in ihrem Blick. Als sich der Bericht dem Ende zuneigte, zitterte sie vor Entsetzen und Angelo preßte sie …
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