… Erschrocken wirbelte ich herum, um mich zu überzeugen, daß die Tür geschlossen blieb. Als ich mich wieder umwandte, war Andi in der vollends herabgesunkenen Dunkelheit verschwunden. Ich rannte nach vorn und schaute die Straße links und rechts von mirhinab, konnte ihn aber nirgends mehr entdecken. Einen Moment blieb ich noch zögernd stehen, dann machte ich mich erst langsam dann immer schneller auf den Weg zurück zu meinem Wagen. Ich hatte es nun ziemlich eilig, denn nachdem ich mir über meine Gefühle klar geworden war, wollte ich unbedingt sofort mit Alex sprechen. Ich wollte ihm, selbst auf die Gefahr hin, daß er mir schlimme Vorwürfe machen würde, alles über Andi und die Erlebnisse, die ich hatte, während wir uns nicht getroffen hatten, erzählen. Ich musste reinen Tisch machen und vor allem auch mir alles von der Seele reden, was mich belastete. Als ich endlich zuhause angekommen war und, von einem hungrigen Nicky umkreist, ungeduldig Alex Nummer wählte, ertönte nur endloses Tuten. Alex war nicht zuhause. „Wahrscheinlich ist er bei einem seiner Fortbildungskurse,“ tröstete ich mich. Ich durfte nicht daran denken, wie ich ihn hatte warten und warten lassen. Wie ich ihm die Wahrheit verschwiegen hatte. Wie ich ihn hingehalten hatte. Alex war ein attraktiver Mann und wer weiß, wohin er heute Abend ausgegangen war....und mit wem? Nein, ich durfte mich nicht gleich verrückt machen. Sicher gab es eine harmlose Erklärung. Um mich abzulenken ging ich in die Küche und suchte das Katzenfutter. Nachdem ich den sich lautstark beschwerenden Kater gefüttert hatte, nahm ich die Karten zur Hand, die an den Geschenken gehangen hatten. So würde kein Mann handeln, wenn seine Gedanken und Gefühle nicht mehr bei mir wären. Von dieser Erkenntnis getröstet stellte ich noch kindischerweise den Strauß Rosen neben mein Bett und aß, Figur hin und her, noch mindestens fünf Stück von den süßen Pralinen, nur um mich Alex nahezufühlen. Danach mußte ich über mich selbst grinsen und schlief bald darauf ein. Ich schlief nach langer Zeit endlich wieder tief und traumlos und wachte erfrischt und tatendurstig auf, noch bevor der Wecker klingelte. Als ich im Büro ankam, fand ich einen Umschlag auf meinem Schreibtisch. Sofort erkannte ich Alex` Handschrift, riß halb ängstlich, halb erwartungsvoll den Umschlag auf und las den darin enthaltenen Brief.
*
„Hallo Tina. Du hast dich leider immer noch nicht bei mir gemeldet. …

◄ zurück blättern Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
385 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!