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… würde. Und ihr Vater war ein strenger Mann. So flehte Elena alle Götter um Hilfe an. Fast alle, denn den Minotaurus verachtete sie inzwischen fast genauso sehr wie seine höchste Dienerin. In dieser Nacht fand sie keine Ruhe. Angst und Sorge plagten sie und wenn sie kurz in einen unruhigen Schlummer fiel, schreckte sie bald mit Angstschweiß auf der Stirne aus schrecklichen Alpträumen wieder auf. Endlich schickte der Morgen sein rötliches Licht durch das Fenster herein. Noch bevor die Priesterin, mit der sie den Raum teilte, erwachte, war Elena fertig gekämmt und angezogen. Sie wollte der Hohe-Priesterin auf keinen Fall einen Grund zu irgendeiner Kritik liefern. Diese erschien auch schon kurze Zeit später und bedeutete Elena wortlos ihr zu folgen. Die hohe Frau ritt auf einem geschmückten Esel, während das Mädchen zu Fuß nebenherging. Als sie das Gelände des Tempels hinter sich ließen und durch die blühende Landschaft wanderten, atmete Elena auf und für einen Moment kam ihr all das Böse, das sie erleben mußte wie ein schlechter Traum vor. Dochsobald sie auf die reitende Gestalt neben sich blickte, wußte sie wieder, daß alles nur allzu wahr war. Bald hatten sie die gepflasterten Straßen des Ortes erreicht und hielten kurz darauf vor der Türe des Hauses der Familie Simeriotakis. Überrascht und erfreut wurde sie von ihrer Mutter begrüßt. Ihr Vater gab sich zurückhaltend, aber ein stolzes Leuchten verriet, daß auch er seine Tochter mit Wohlwollen betrachtete. Elena`s Schwestern und ihr jüngerer Bruder waren nicht anwesend. Die Priesterin zog sich mit Elena`s Vater bald darauf in dessen Geschäftsgemach zurück und Elena wurde wieder von Furcht befallen. Die Mutter schien das zu bemerken und fragte sie, um sie von ihren Gedanken abzulenken, gekünstelt fröhlich über ihr Leben im Tempel aus, während sie ihr Speise und Trank reichte. Automatisch gab Elena die richtigen Antworten, während ihr Blick wie festgenagelt an der geschlossenen Türe zum Arbeitszimmer ihres Vaters hing. Nach einer ihr endlos scheinenden Zeit, öffnete sich die Tür und während die Priesterin sich nun zu ihrer Mutter setzte, winkte der Vater Elena zu sich. Er führte sie durch den Raum, von dem eine Tür ins Atrium führte. Wie schon einmal saß sie ihm nun gegenüber. Diesmal aber war Elena nicht unbefangen, sondern die Angst schnürte ihr beinahe die Kehle zu. Ihr Vater trug auch eine sehr ernste Miene zur Schau, aber als er zu sprechen  …
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